Manche Menschen fühlen sich vom anderen Geschlecht angezogen (Mädchen von Jungen und Jungen von Mädchen). Man kann sich aber auch in eine Person des gleichen Geschlechts verlieben oder sich von ihr angezogen fühlen. So kann ein Junge einen anderen Jungen und ein Mädchen ein anderes Mädchen lieben. Das nennt man Homosexualität. Homosexualität ist nicht etwas, das man sich aussucht, es ist keine Krankheit, es ist nicht schlimm und es ist niemandes «Schuld». Eine homosexuelle Person ist wie jeder andere Mensch auch.
In der Schule werden häufig Ausdrücke wie «Homo» oder «schwul» als Schimpfwort gebraucht, bei den Französischsprachigen der Ausdruck «Pédé». Dieses Kürzel für das Wort «Päderast» bedeutet aber in Wirklichkeit «erwachsener Mann, der junge Knaben liebt» und ist deshalb nicht nur respektlos, sondern auch falsch, wenn von Homosexualität die Rede ist. Die Homosexualität ist noch ziemlich tabu* und in einigen Ländern sogar verboten und strafbar. Sie hat aber in der Menschheitsgeschichte schon immer existiert.
Homosexuelle Menschen haben es nicht immer leicht; Spötteleien, Beleidigungen, Einsamkeit, Ablehnung durch die Familie oder Unverständnis sind nicht selten. Es gibt heute Vereine, die Hilfe und Unterstützung leisten. Stark mediatisierte** Anlässe wie die Gaypride tragen zur Bekanntheit von Homosexualität bei und fordern für homosexuelle Personen die gleichen Rechte wie für alle Menschen.
*Was bedeutet «tabu»? Es bedeutet, dass man von etwas lieber nicht spricht, weil es ein heikles Thema ist oder peinlich sein kann.
**Was bedeutet «stark mediatisiert»? Wenn in Zeitungen, Internet, Fernsehen etwas zum Thema gemacht und als solches weit verbreitet wird.