Eine Voraussetzung für die Umsetzung des Programms E-Justice - ein zentrales Element der Modernisierung der Freiburger Justiz - ist die aktive Beteiligung der Richterinnen und Richter, die sich nicht mehr vollständig ihrer Hauptaufgabe widmen können. Da die Gerichte seit mehreren Jahren mit einer chronischen Arbeitsüberlastung konfrontiert sind, war es nicht denkbar, die Fälle auf die vorhandenen Richterinnen und Richter zu übertragen. Aus diesem Grund wurde beschlossen, für einen Zeitraum von drei Jahren eine halbe Stelle einer gerichtsunabhängigen Richterin zu schaffen, deren Amtsinhaberin im Wesentlichen die an der Entwicklung des Programms E-Justice beteiligten Richterinnen und Richter vertreten soll.
Auf Vorschlag des Justizrats und seiner Justizkommission hat der Grosse Rat am Dienstag, 18. Mai 2021, Nadine Aebischer in dieses Amt gewählt. Sie wurde an der Universität Freiburg ausgebildet, besitzt ein Anwaltspatent und arbeitet derzeit als Gerichtsschreiberin am Zivilgericht Genf. Nadine Aebischer, 33 Jahre alt und französischer Muttersprache, spricht fliessend Deutsch und Schweizerdeutsch. Sie wird damit in der Lage sein, die verschiedenen Gerichtsbehörden im Kanton unabhängig davon zu unterstützen, ob sie französisch- oder deutschsprachig sind.
Nebenamtliche richterliche Funktionen
Der Grosse Rat hat auch folgende Personen gewählt:
Michel Seewer, zum Beisitzer (Psychologie) beim Friedensgericht des Sensebezirks (83 von 90 abgegeben Stimmen);
Jean-François Bard (73 von 79 abgegebenen Stimmen) und Jean-François Bonfils (77 Stimmen von 84 abgegebenen Stimmen), zu Beisitzern (Vermögensverwaltung – Rechnungsprüfung) beim Friedensgericht des Glanebezirks.