Ursprünglich haben sich die Milchproduzenten, die auf die Gesundheit ihrer Herde achten, an Grangeneuve gewandt mit dem Vorschlag, alternative Strategien für die Vorbeugung und Behandlung der Tiere zu entwickeln. Ihr Wunsch war es, die ihren Tieren verabreichten Antibiotika zu reduzieren. Das Projekt orientiert sich an der täglichen Praxis der Produzenten, mit Gesundheitsstrategien der Herden, die für alle Milchviehbetriebe angewendet werden können.
Neu an dem Projekt, das in Partnerschaft mit der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bern (Vetsuisse) durchgeführt wird, sind die Vernetzung der Betriebe und die engere Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Agronomen und Tierärzten. "Es ist ein Pionierprojekt in Bezug auf die Auswertung von Daten zur Gesundheit auf Milchviehbetrieben. Für den Bewirtschafter handelt es sich um ein konkretes Führungsinstrument, da er damit besser weiss, was in seiner Herde gerade passiert", erklärt Jean-Charles Philipona, Projektleiter ReLait - Antibiotikareduktion, am Landwirtschaftlichen Beratungszentrum Grangeneuve.
Die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft freut sich über diese Initiative und unterstützt sie. Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und das Amt für Landwirtschaft des Kantons Freiburg sind ebenfalls an dem Programm beteiligt.
Das Projekt passt ausserdem hervorragend in die Strategie Antibiotikaresistenzen StAR des Bundes, die bestimmte Massnahmen, darunter die "Antibiotika Awareness Woche", vorsieht, um die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Der Bund verfolgt die Erfahrungen in Freiburg aus der Nähe. Er hat dem Projekt seine Unterstützung zugesichert und anerkennt seine Bedeutung im Rahmen seines Ressourcenprogramms. Zudem kann er die praktischen Lösungen, die gefunden werden, anwenden, um seine eigene Strategie in diesem Bereich festzulegen.
Angesichts der finanziellen Unterstützung des Bundes werden hundert weitere Produzenten gesucht, die sich an der Studie beteiligen möchten. Dazu müssen die Gesundheitsdaten systematisch in den Programmen der Zuchtverbände erfasst, die Versammlungen des Netzwerks besucht und mindestens eine der Strategien, die im Projekt vorgeschlagen werden, umgesetzt werden.
Im Gegenzug profitieren die Produzenten von einer Beratung zur Verbesserung der Gesundheit ihrer Tiere und es wird ihnen eine Jahrespauschale ausbezahlt. Das Projekt dauert bis 2024 (2026, wenn die Ergebnisse des Monitorings berücksichtigt werden).