Tipps zur Vorbeugung von Zeckenstichen
Nach einer Art Winterschlaf sind die Zecken wieder im Anmarsch. Ihr bevorzugter Lebensraum sind mittelgradig feuchte Stellen. Oft denkt man dabei ans Unterholz oder an ländliche Gebiete, man findet die Zecke aber auch in städtischen Grünräumen oder Privatgärten und in einer Höhe von bis zu 2000 m ü. M.
Ein Expositionsrisiko besteht für Personen, die einem Beruf (Land-, Forstwirtschaft o. ä.) oder einer Freizeitaktivität im Freien nachgehen. Zur Vermeidung von Zeckenstichen empfiehlt es sich, ein Zeckenmittel anzuwenden und gut abschliessende Kleidung zu tragen. Zudem sind Zecken auf heller Kleidung besser erkennbar. Wer die Socken über die Hosen stülpt, verhindert, dass Zecken unter die Kleidung gelangen.
Schnelles Entfernen verringert Risiko einer Krankheitsübertragung
Wird die Zecke innert 48 Stunden entfernt, ist das Risiko einer Krankheitsübertragung gering. Zecken werden richtig entfernt, indem man sie knapp über der Haut mit einer Pinzette ergreift und gleichmässig zieht. Bleibt ein Teil der Zecke in der Haut stecken, ist das nicht so schlimm, denn Überbleibsel werden meist vom Körper selbst ausgestossen. Die Einstichstelle ist erst nach dem Entfernen der Zecke zu desinfizieren, nicht davor.
Borreliose und FSME
Bei den von Zecken übertragenen Infektionskrankheiten sind in der Schweiz vor allem Borreliose und FSME von Bedeutung. Krankheiten wie die Tularämie sind hierzulande seltener.
Borreliose (Lyme-Krankheit) ist eine Infektion, die durch Bakterien verursacht wird. Das Bundesamt für Gesundheit geht davon aus, dass in der Schweiz jährlich 10 000 Personen an Borreliose erkranken. Im Falle einer Infektion können z. B. die Haut, die Gelenke, das Nervensystem oder das Herz befallen sein. Erstes Symptom der Erkrankung kann eine örtliche Rötung an der Einstichstelle sein, deshalb wird auch empfohlen, die Einstichstelle noch einen Monat lang auf örtliche Rötungen zu überprüfen. Tritt eine solche Rötung auf, ist eine Arztkonsultation angezeigt. Borreliose kann durch die Gabe von Antibiotika behandelt werden. Unerkannt oder ungenügend behandelt kann die Krankheit zu bleibenden Behinderungen führen. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung; Vorbeugung ist der einzige Schutz.
FSME, oder Frühsommer-Meningoenzephalitis, wird durch das gleichnamige Virus hervorgerufen. Die Infektion bleibt häufig unbemerkt und die Erkrankung verläuft typischerweise in zwei Phasen: einer ersten mit grippalen Symptomen und einer zweiten mit neurologischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Lichtscheue, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen. In seltenen Fällen können Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. In zirka 1 % der Fälle mit neurologischen Symptomen führt die Krankheit zum Tod. Mehrere Jahre lang galten in der Schweiz nur bestimmte Regionen als Risikogebiet. Aufgrund der Entwicklung der epidemiologischen Lage mit zunehmenden FSME-Erkrankungen in den letzten Jahren gilt neu die ganze Schweiz als Risikogebiet, mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin.
2023 wurden in der Schweiz 306 FSME-Fälle gemeldet, 8 im Kanton Freiburg.
Impfung als einziger Schutz vor FSME
Für FSME gibt es zwar keine Behandlung, durch eine Impfung kann man sich jedoch wirksam schützen. Eine Impfung ist für alle Personen empfohlen, die sich dauerhaft oder vorübergehend in einem Risikogebiet aufhalten (ganze Schweiz ausser die Kantone Genf und Tessin) und sich im Beruf oder in der Freizeit gegenüber Zecken exponieren. Eine FSME-Impfung wird im Allgemeinen ab dem Alter von sechs Jahren empfohlen. Die Kosten werden von den Krankenkassen in der Grundversicherung übernommen. Durchführen lassen kann man die Impfung bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt, gesunde Personen ab 16 Jahren können sich in den meisten Apotheken des Kantons Freiburg impfen lassen (s. Liste der impfberechtigten Apotheken im Kanton Freiburg).