Laut einer im Kanton Freiburg durchgeführten Studie hat sich der Anteil Jugendlicher mit riskantem und problematischem Glücks- und Geldspielverhalten zwischen 2014 und 2018 verzehnfacht. Zwischen 15 und 25 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche spielsüchtig werden, doppelt so hoch wie bei einem späteren Beginn. Schätzungsweise 5 % der Jugendlichen sind gefährdete oder problematische Spieler/innen. Jugendliche sind somit fünfmal häufiger betroffen als die erwachsene Bevölkerung (ca. 1 % der Betroffenen).
Angebot für Schulen der Sekundarstufe II und Erziehungsheime
In diesem Zusammenhang hat die GSD im Rahmen des Fonds für die Prävention und Bekämpfung der Spielsucht die Entwicklung des Spiels Gambling escape finanziert; jede Schule der Sekundarstufe II sowie alle Erziehungsheime für Jugendliche und Kinder des Kantons Freiburg erhalten je ein deutsches und ein französisches Exemplar.
Ziel von Gambling escape ist es, auf spielerische Weise falsche Vorstellungen über das Geld- und Glücksspiel sowie die Strategien zu thematisieren, welche die Glücksspielindustrie einsetzt, um Menschen anzuziehen und zum Spielen zu bewegen. Das Brettspiel ist für drei bis fünf Personen konzipiert und dauert etwa 45 Minuten. Am Ende des Spiels kann mit der Gruppe eine Diskussion über das Thema Geld- und Glücksspiel eröffnet werden. Die Organisationen in Kontakt mit Jugendgruppen können auf Anfrage ein Exemplar bei REPER ausleihen.
Gambling escape gehört zu einer Serie von Lehrmitteln, die von REPER und Gesundheitsförderung Wallis im Auftrag des Interkantonalen Programms zur Bekämpfung der Glücksspielsucht (Programme Intercantonal de Lutte contre la Dépendance au Jeu ‒ PILDJ) für die gesamte Westschweiz entwickelt wurden.
Neben dem Brettspiel wurden Arbeitsblätter für die Lehrpersonen der Sekundarstufe II erarbeitet. Sie sind in 13 Themenbereiche gegliedert, darunter Mathematik, Geschichte, Wirtschaft oder Marketing, und ermöglichen es, mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des erteilten Unterrichts über Spielsucht zu reflektieren. Die Arbeitsblätter werden den Lehrpersonen auf der PILDJ-Website bereitgestellt.
Leistungen der Überschuldungs- und Spielsuchtprävention im Kanton
(finanziert insbesondere im Rahmen des Fonds für die Prävention und Bekämpfung der Spielsucht)
Für die Jugendlichen und/oder ihre Eltern
- Sensibilisierungsworkshops oder Elternabende zu Glücks- und Geldspielen in Videospielen organisiert von REPER. Mehr Informationen auf: https://prevention-ecrans.ch
- Sensibilisierung, individuelle Begleitung und Informationen über das Programm «Rond-Point ‒ Bildschirme & Spiele» von REPER. Kontakt: rue@reper-fr.ch
- Kantonale Indikationsstelle «Sucht» für Minderjährige (026 305 74 73). Ermöglicht Eltern und Fachpersonen, die mit Jugendlichen arbeiten, die Meldung von süchtigen bzw. suchtgefährdeten Personen.
- Informationen zur Nutzung digitaler Medien: https://prevention-ecrans.ch. Diese Website fasst alle Leistungen von REPER und die lokalen Ressourcen für die Öffentlichkeit und die Fachpersonen des Kantons zusammen.
- Vorträge zur Sensibilisierung für Verschuldung und Spielsucht in den Schulen der Sekundarstufe II von Caritas Freiburg (info@caritas-fr.ch). Ziel dieser Vorträge ist es, die Fähigkeit der Jugendlichen, die persönliche Finanzlage dauerhaft im Gleichgewicht zu halten, auszubauen und zu stärken.
- Begleitung und Betreuung beim Videospiel in der Noetic Academy (academy@noetic.gg). Ab acht Jahren persönliches Gespräch mit den Eltern. Personen unter 18 Jahren brauchen das Einverständnis ihrer Eltern.
- Beratung für Jugendliche mit Suchtproblem: «COLIBRI»: Fachberatung für die bereits komplexe Betreuung bestimmter Jugendlicher mit Suchtproblemen, Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie des FNPG.
Für die gesamte Bevölkerung
- Informationen und Hilfe bei Spielsucht: www.sos-jeu.ch oder Hotline: 0800 040 080
- Budgetberatung: Ihre Rechnungen häufen sich und Sie brauchen Hilfe, um den Durchblick zu behalten? Die folgenden Organisationen bieten Budgetberatungen an:
- Caritas Freiburg: SOS Schulden 0800 708 708
- Westschweizer Konsumentenverband: 026 322 28 07
- Impuls, Beratungs- und Präventionsstelle Mensch und Arbeit: www.impulsmurten.ch
- Kantonale Indikationsstelle «Sucht» für Erwachsene (026 305 30 70). Betroffene oder Angehörige können eine Beurteilung der Suchtproblematik (substanzgebunden oder ‑ungebunden) durchführen lassen oder eine Behandlung abklären.
- Stand «Tous joueurs»: Stand mit didaktischen Experimenten im Zusammenhang mit exzessivem Spielen und Informationen über Spielmechanismen sowie über Hilfsmöglichkeiten bei Problemen. Der Stand kann z. B. auf dem Schulhof aufgestellt werden.
- Entschuldungsfonds: Es besteht die Möglichkeit für ein Darlehen zur Schuldensanierung (Kontakt: Caritas Freiburg: SOS Schulden 0800 708 708).