Mit dem landwirtschaftlichen Innovationspreis sollen innovative Projekte im Zusammenhang mit der freiburgischen Landwirtschaft bekannt gemacht und ausgezeichnet werden, um deren wirtschaftliche Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der Preis ist mit 20’000 Franken dotiert. Dieses Jahr wurden der Jury elf Projekte unterbreitet.
Der landwirtschaftliche Innovationspreis in der Höhe von 10'000 Franken geht an Alain Bugnon aus Courtepin für sein Projekt Apizoom. Zwei weitere Projekte wurden ebenfalls ausgezeichnet, nämlich Lionel Avanthay mit seinen Teigwaren «Laudato Si’» und Paul Yerly für die Förderung des Morchelanbaus. Sie erhalten je 5'000 Franken.
Seit 2015 entwickelt Alain Bugnon die Smartphone-App Apizoom, mit der der Varroabefall in Bienenvölkern einfacher eingeschätzt werden kann. Diese Einschätzung erfolgt normalerweise durch das Auszählen der toten Varroa-Milben auf dem Boden des Bienenstocks. Dieses Verfahren ist jedoch schwierig, da die winzigen Milben zwischen dem Material des Bienenstocks nur schwer erkennbar sind. Mit der App Apizoom können die Varroa-Milben automatisch durch visuelle Erkennung und anhand von Machine-Learning-Technologien (das System lernt, immer mehr Varroa-Arten zu erkennen) ausgezählt werden. Dank dieser App können die Imker den Gesundheitszustand ihrer Bienenvölker jederzeit verfolgen und Behandlungsmittel gezielter und seltener einsetzen. Mit dem Preis für Apizoom zeichnet die Jury ein Projekt aus, das sich modernster Technik bedient und kurz vor der Produktionsphase steht. Apizoom ist eine wertvolle Unterstützung für die Imker beim Schutz ihrer Bienen vor der Varroa-Milbe und bei der Senkung der Behandlungen. Zudem liefert die App schweizweite Statistiken zu den Parasiten und zu Varroa-resistenteren Bienenvölkern.
Mit einem mit 5'000 Franken dotierten gemeinsamen 2. Platz wurde einerseits Lionel Avanthay für seine Teigwarenproduktion «Laudato Si’» bei der Abtei Hauterive ausgezeichnet. Die Besonderheit dieser handgemachten Teigwaren liegt in der Verwertung von bio-zertifizierten Rohstoffen in Terroir-Fribourg-Qualität mit einem besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit.
Auch Paul Yerly darf sich über einen 2. Platz freuen und erhält 5'000 Franken für sein Projekt zur Förderung des Morchelanbaus in der Schweiz. Im Rahmen dieses Projekts werden Anbausets für Produzenten sowie Schulungen und eine Begleitung über mehrere Jahre angeboten. Dieses Projekt beinhaltet eine neue, auf einheimischen Rohstoffen basierende Kultur mit hoher Wertschöpfung.
«Die Freiburger Landwirtschaft ist innovativ, dynamisch, immer auf der Suche nach Lösungen und Anpassungen!», freute sich Staatsrat Didier Castella anlässlich der Preisverleihung in Grangeneuve. «Für die Zukunft der Landwirtschaft braucht es eine ständige Anpassung an die wirtschaftlichen Gegebenheiten. Diese Innovationsfähigkeit, der Wille, neue Lösungen und Produkte zu suchen und sich an neue Situationen anzupassen ist eine unerlässliche unternehmerische Qualität in einer sich verändernden Landwirtschaft. Die heutigen drei Preisträger sind hervorragende Botschafter dafür. »