Mit dem Umbau der Domaine des Faverges bot sich die Möglichkeit, das Bewirtschaftungsmodell zu überdenken. Gleichzeitig steht der Markt für Schweizer Weine mit dem Rückgang des Weinkonsums und einer zunehmenden Konkurrenz durch ausländische Weine stark unter Druck. Das derzeitige Modell, das auf einer Trennung der Tätigkeiten zwischen Grangeneuve – zuständig für die Vermarktung – und den Winzern/Kellermeistern vom Faverges beruht, stösst an seine operativen Grenzen.
Neues Geschäftsmodell
Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Domaine des Faverges (Rebbau, Arbeit im Weinkeller, Vermarktung und neue Aktivitäten im Bereich Önotourismus) werden in die kantonale Verwaltung internalisiert. Es wird eine neue Stelle als Verwalterin/Verwalter der Staatsreben mit einem Profil als Önologin/Önologe geschaffen. Die Verwaltung der Staatsreben wird auf operativer Ebene zu einer autonomen Verwaltungseinheit, die dem Generalsekretariat der ILFD unterstellt ist.
Ein strategischer Ausschuss unter dem Vorsitz des Direktors der Institutionen, der Land- und Forstwirtschaft wird gebildet, um die neue Verwalterin oder den neuen Verwalter der Staatsreben zu unterstützen und die Einhaltung der vom Staat festgelegten Entwicklungsziele sicherzustellen.
Die Zusammenarbeit mit der Domaine Cru de l’Hôpital für die Verwaltung der Staatsreben im Vully ist von diesen Änderungen nicht betroffen.
Les Faverges als neuer Arbeitsort
Nebst der Verwalterin oder des Verwalters werden weitere Stellen für die Arbeit im Rebberg und im Weinkeller geschaffen.
Die Verwalterin oder der Verwalter der Staatsreben und die ihr oder ihm zugeordneten Mitarbeitenden werden Grangeneuve verlassen und baldmöglichst in die am Standort Faverges eingerichteten Büros umziehen.Wichtige Synergien mit Grangeneuve bleiben weiterhin bestehen, insbesondere im Bereich der Logistik und des Verkaufs im Le Magasin von Grangeneuve.
Vorteil dieses neuen integrierten Modells ist, dass die Weinproduktion, das Marketing und der Verkauf an einem Ort vereint sind. Dadurch kann das Weingut selbst zur Unterstützung der Verkaufsförderung genutzt werden.
Zukünftige Aktivitäten der Staatsreben
Das neue Bauprojekt soll auch die Schaffung zusätzlicher Aktivitäten zur Weinvermarktung am Standort Faverges ermöglichen (Seminare, neue Vinothek, andere Aktivitäten im Bereich Önotourismus usw.).
Dieses neue Geschäftsmodell setzt auf drei Erfolgsfaktoren: eine vollständige Beherrschung der Wertschöpfungskette des Weins, eine Aufwertung des aussergewöhnlichen historischen Orts Les Faverges und das einzigartige Kulturerbe von Lavaux, das eine echte Qualitätsgarantie darstellt und weltweit anerkannt ist.
Als nächster Schritt wird die Stelle der Verwalterin/des Verwalters der Staatsreben kommende Woche ausgeschrieben.