Der 16. August 2019 wird in die Geschichte von Grangeneuve, dem Landwirtschaftlichen Institut des Kantons Freiburg, eingehen. Der heutige Beginn der Bauarbeiten für den neuen Schulbauernhof leitet nämlich die Entwicklung des Campus Grangeneuve ein, der den Referenz- und Vorbildcharakter des Landwirtschaftlichen Instituts sowohl auf kantonaler als auch auf nationaler Ebene stärken wird. Diese grosse Baustelle ist Ausdruck des Willens des Staatsrats, den Kanton als Schweizer Leader im Agrar- und Lebensmittelsektor zu etablieren.
Die Arbeiten für den rund 6'772'000 Franken teuren Schulbauernhof, die rund 20 Monate dauern werden, sind die erste Etappe eines umfangreichen Bauprogramms. Dieses umfasst ausserdem eine Lebensmitteltechnologiehalle und eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle für eine Gesamtinvestition von 12 Millionen Franken.
Der neue Schulbauernhof wird ein grundlegender Bestandteil der Ausbildung und Beratung zu modernsten Technologien sowohl für die traditionelle Produktion als auch für moderne Betriebe, die den Kriterien der Landwirtschaft 4.0 entsprechen.
Vorbildlich für den Tierschutz und die nachhaltige Entwicklung
Der neue Schulbauernhof, mit einer Geschossfläche von rund 3'600 m2, wird neben dem heutigen Ökonomiegebäude errichtet, das anschliessend in eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle umgebaut wird. Dieser Standort bietet viel Umschwung rund um das Gebäude für die Zugänge und mehr Freiheiten bei der Benützung für Aktivitäten oder für einen einladenden Dorfplatz. Die Konzeption des Bauernhofs ist vorbildlich in den Bereichen Tierschutz und Stallklima; es handelt sich um einen Laufstall mit der grösstmöglichen natürlichen Belüftung. Die Längswände des Gebäudes können an die Wetterbedingungen angepasst werden. Die innovativen technischen Optionen erleichtern die Arbeit, ohne bei der Produktqualität und der Konformität für die AOP-Käse-Branche Kompromisse einzugehen. Der Schulbauernhof, dessen Tragkonstruktion, Fassaden und Böden aus Freiburger Holz bestehen werden, fügt sich optimal in die Umgebung mit den drei bestehenden Gebäuden mit Satteldach in Ost-West-Ausrichtung ein. Auf dem Dach werden rund 3000 m2 Photovoltaikmodule installiert. Das Gebäude wird an das Fernwärmenetz der SAIDEF angeschlossen. Die Zugänglichkeit für Personen mit Behinderungen wird sichergestellt.
Angestrebte Synergien mit Agroscope
Die ILFD prüft derzeit die möglichen Synergien zwischen Grangeneuve und Agroscope Posieux, um sie in den Umbau des Ökonomiegebäudes in eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle und die Erweiterung der Lebensmitteltechnologiehalle einfliessen zu lassen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Energiekonzeption (mittelfristiger Bau einer Biogasanlage).
Was die Erweiterung von Agroscope Posieux betrifft, legt die RUBD nach dem Entscheid des Bundes, die landwirtschaftliche Forschung in Posieux zu konzentrieren, gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauten und Logistik die exakten Bedürfnisse von Agroscope Posieux fest. Das Projekt dürfte im ersten Quartal 2020 öffentlich aufgelegt werden. Falls es keine Einsprachen gibt, dürften die Bauarbeiten von Ende 2020 bis 2024 dauern.