Das Tierspital Bern hat die Lauben, die vergangene Woche im Flussbett der Saane tot aufgefunden worden waren, untersucht und konnte bestätigen, dass Stress und Ersticken zum Tod der Fische geführt haben. Es stützt somit die vom Amt für Wald, Wild und Fischerei (WaldA) formulierte Arbeitshypothese, nämlich dass die Turbinen im Elektrizitätswerk Ölberg auf niedrigem Niveau liefen und so auf den Kiesbänken bei der Bernbrücke in der Freiburger Unterstadt ein günstiges Umfeld für das Laichen der Lauben entstand. Während der Befruchtung der Eier, welche die Weibchen auf den Kiesbänken abgelegt haben, haben die Männchen ihren Fluchtinstinkt verloren, als der Wasserstand nach dem Herunterfahren der Turbinen gesunken ist, und sind gestrandet. Es handelt sich um ein aussergewöhnliches Phänomen, das in einer Betriebssituation entstanden ist, bei der die im Rahmen der Konzession festgelegten Regeln voll und ganz eingehalten wurden und die mit der Situation in den Vorjahren vergleichbar ist.
Groupe E hat das Einsatzprogramm der Turbinen an der Saane angepasst, um ein erneutes Stranden der Fische zu verhindern. Über das Pfingstwochenende haben das WaldA und Groupe E einen Pikettdienst eingesetzt. Jeweils 30 Minuten bevor die Turbinen im Elektrizitätswerk Ölberg heruntergefahren wurden, informierte die Leitstelle der Groupe E einen Mitarbeiter des Elektrizitätswerks und einen Wildhüter-Fischereiaufseher. Diese begaben sich vor Ort, um zu kontrollieren, ob keine Fische gestrandet waren, und sie wenn nötig wieder ins Wasser zurückzusetzen.
Dank dieser Massnahmen ist das Fischsterben deutlich zurückgegangen. Zwischen Mittwoch, 31. Mai, und Montag, 5. Juni, sind nur sehr wenige Lauben gestrandet und die gestrandeten Fische konnten vom Pikettdienst gerettet werden. Am Dienstagmorgen, nach den starken Regenfällen während der Nacht, sind jedoch rund 200 Lauben verendet. Das WaldA und Groupe E werden die Entwicklung der Situation weiter beobachten und bis zum Ende der Laichzeit, die in den nächsten Tagen abgeschlossen sein sollte, möglichst viele Fische retten.
Reproduktion der Lauben: Rückgang der Sterblichkeit dank vorsorglicher Massnahmen
Nachdem unzählige Lauben in der Saane verendet waren, hat das Amt für Wald, Wild und Fischerei (WaldA) eine Untersuchung am Tierspital in Bern veranlasst. Der Schlussbericht bestätigt Stress und Ersticken als Todesursache der Fische. Dank vorsorglicher Massnahmen konnte verhindert werden, dass erneut zahllose Lauben strandeten. Diese Massnahmen werden bis zum Ende der Laichzeit fortgesetzt. Danach werden sich das WaldA und Groupe E gemeinsam für eine dauerhafte Lösung einsetzen.
Veröffentlicht am 07. Juni 2017 - 10h45
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Herausgegeben von Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft
Letzte Änderung: 07.06.2017 - 10h45