Zwischen Mai und August 2016 haben die Wölfe Tiere auf drei verschiedenen Alpen angegriffen und dabei 31 Schafe und 2 Ziegen getötet (15 getötete Tiere im Vorjahr). Von den 7735 Schafen und Ziegen, die 2016 im Kanton Freiburg gesömmert wurden, machen diese Verluste weniger als 0,5 % aus. Dies ist die Bilanz, welche die Koordinationsgruppe Wolf Freiburg am 21. November 2016 gezogen hat. Dieser Gruppe gehören Vertreter der Zuchtverbände, des Alpwirtschaftlichen Vereins, der Naturschutzorganisationen, der Jägerschaft sowie der kantonalen Behörden an. Die Koordinationsgruppe arbeitet mit mehreren Stellen wie AGRIDEA, KORA und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie mit Fachpersonen zusammen.
2016 waren auf 7 der 31 Alpen der Region im Kanton Freiburg, in der sich Wölfe aufhalten, (Anhang 3 des Konzepts Wolf Schweiz 2016) 16 Herdenschutzhunde (HSH) im Einsatz. Die Verwendung von Herdenschutzhunden bedeutet für die Hirten zwar einen Mehraufwand, doch sie ermöglicht es, die Verluste durch den Wolf deutlich zu reduzieren. Mit Ausnahme der Schäden auf einer Alp (31 von 1640 Schafen), wo die Herdenschutzmassnahmen vorübergehend abgeschwächt waren, (Tod eines HSH im Laufe der Saison), wurden bei den Herden, die von Hunden geschützt waren, keine Schäden festgestellt.
Das Ziel besteht darin, in Zukunft die Verluste auf den Alpen dank korrekt angewendeten Präventionsmassnahmen bestmöglich einzudämmen. Die Koordinationsgruppe Wolf Freiburg bedauert den Verlust von zwei HSH auf verschiedenen Alpen, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Die kantonalen Ämter suchen derzeit in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen wie den Tourismusbüros und AGRIDEA nach Lösungen für ein besseres Zusammenleben zwischen Wanderern und HSH. Neue Warntafeln informieren die Wanderer über die Präsenz von HSH und das richtige Verhalten im Falle einer Begegnung.
Zwei Wölfe sind derzeit im Kanton identifiziert: Es handelt sich dabei um eine Wölfin (F13), die im Mai 2014 in den Voralpen erstmals genetisch bestimmt worden ist, und einen Wolf (M64), der im Januar 2016 erstmals in der Region Val de Bagnes (VS) genetisch bestimmt worden ist. Sie wurden zum ersten Mal am 28. November 2016 in der Region Schwarzsee zusammen fotografiert. Bevor die beiden Wölfe als Paar betrachtet werden können, müssen sie aber während mindestens zwölf Monaten zusammenbleiben und gemeinsam jagen und wandern, wie es in Anhang 4 des Konzepts Wolf Schweiz 2016 heisst. Das Amt für Wald, Wild und Fischerei nimmt in Zusammenarbeit mit KORA das Monitoring der beiden Tiere wahr. Dank der gesammelten Elemente lassen sich weitere Rückschlüsse zu den beiden Einzeltieren ziehen, zu ihrer räumlichen Verbreitung und insbesondere darüber, ob sie gemeinsam wandern.
Sömmerung 2016: Herdenschutzhunde schützen entscheidend vor Wolfangriffen
Die Herdenschutzhunde haben ihre Aufgabe während der Sömmerung erfüllt und dazu beigetragen, die Verluste durch den Wolf zu reduzieren. Der allgemeine Abwärtstrend kann seit mehreren Jahren festgestellt werden. Eine Alp, auf der einer der Herdenschutzhunde während der Sömmerung auf natürliche Weise gestorben ist, hat jedoch alleine 31 Schafe der insgesamt 33 vom Wolf gerissenen Tiere verloren. Um über möglichst viele Informationen zu den beiden im Kanton Freiburg anwesenden Wölfen zu verfügen, läuft weiterhin ein Monitoring.
Veröffentlicht am 21. Dezember 2016 - 10h00
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Herausgegeben von Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft
Letzte Änderung: 21.12.2016 - 10h00