Die Mitglieder der Koordinationsgruppe Wolf Freiburg sind am 26. November 2014 zusammengetreten, um über die Sömmerung 2014 Bilanz zu ziehen und die Sömmerung 2015 zu organisieren. In dieser Gruppe sind die verschiedenen vom Auftreten des Wolfs in unserem Kanton betroffenen Kreise vertreten: die Zuchtverbände, der Alpwirtschaftliche Verein, die Naturschutzorganisationen, die Jägerschaft, AGRIDEA sowie nationale und kantonale Behörden.
Das letzte Anzeichen einer Anwesenheit der Wölfin F05, die seit 2009 in den Voralpen heimisch ist, geht auf November 2013 zurück. Beim einzigen gegenwärtig im Kanton identifizierten Wolf handelt es sich um eine Wölfin (F13), die in den Voralpen zum ersten Mal im Mai 2014 geortet worden war. Zwischen Mai und Oktober hat sie auf vier verschiedenen Alpen 36 Schafe getötet und eines auf landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN). Dies entspricht weniger als 0,5 % der 2014 gesömmerten Schafe (8014 Schafe und Ziegen wurden gesömmert).
17 Schafe wurden jedoch in der ersten Oktoberwoche gerissen auf der einzigen Alp, die zu diesem Zeitpunkt noch Schafe sömmerte. Dieser Sömmerungsbetrieb war während der ganzen Saison nicht geschützt. Um solche Situationen zu vermeiden und die Hirten dazu zu veranlassen, ihre Herden effizient zu schützen, haben die betreffenden Dienststellen des Staates beschlossen, dass ab 2015 Entschädigungen für Wolfangriffe, die nach dem 30. September erfolgen, nur dann ausgerichtet werden, wenn die Schutzmassnahmen für alle Herden im Präventionsperimeter korrekt angewendet worden sind.
Die Verwendung von Herdenschutzhunden ist für die Hirten zwar mit Mehrarbeit verbunden, ermöglicht es aber gleichzeitig, die Verluste durch den Wolf zu reduzieren. 9 Schafe wurden auf Alpen gerissen, wo Herdenschutzmassnahmen ergriffen worden waren, was 2,25 Schafen pro Angriff entspricht. Im Vergleich dazu wurden auf nicht geschützten Alpen mehr als 5 Schafe pro Angriff gerissen. Dank der Anwesenheit von Herdenschutzhunden konnte die Anzahl getöteter Schafe somit beträchtlich gesenkt werden. 2014 waren insgesamt 17 Herdenschutzhunde auf 8 der 42 Alpen im freiburgischen Präventionsperimeter im Einsatz. Für die Zukunft besteht das Ziel darin, die Verluste auf den Alpen dank korrekt angewendeten Präventionsmassnahmen bestmöglich einzudämmen.