Innerhalb einer Woche wurden im Kanton Freiburg zwei Beobachtungen des Goldschakals (Canis aureus) in zwei mehrere Kilometer voneinander entfernten Regionen bestätigt. Die erste direkte Sichtung fand am 19. Juni in der Region des Jagdbanngebietes Dent de Lys statt, die zweite am 26. Juni in der Gemeinde Le Mouret. In beiden Fällen wurde das Tier während des Tages beobachtet, was auf ein männliches Individuum auf der Suche nach einem neuen Territorium hindeutet. Die letzte Beobachtung der Art im Kanton Freiburg erfolgte am 2. Dezember 2019, als auf der Kantonsstrasse zwischen Galmiz und Sugiez ein entsprechender Kadaver gefunden wurde.
Die Kolonisierung durch den Goldschakal ist im Gange. Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Individuen in unserem Kanton auftauchen werden. Mehrere Faktoren beeinflussen diese natürliche Ausdehnung des Verbreitungsgebietes, wie die globale Erwärmung, die Abnahme natürlicher Feinde und die grosse Wanderfähigkeit der Tiere. Da der Goldschakal auf natürlichem Weg in die Schweiz gelangt ist, gilt er gesetzlich als einheimische Grossraubtierart und ist ebenso wie der Bär, Wolf oder Luchs geschützt.
Der Goldschakal gehört zur Familie der Canidae, dessen Verbreitungsgebiet sich von Südostasien über den Nahen Osten bis nach Europa erstreckt. Für den Menschen völlig harmlos, ähnelt er einem mittelgrossen Hund mit buschigem Fell. Er ist ein Allesfresser und sein Nahrungsspektrum ist dem des Fuchses sehr ähnlich. Der Goldschakal lebt meist paarweise oder in kleinen Rudeln und hat ein hoch entwickeltes Sozialleben. Der Wolf ist einer seiner natürlichen Feinde.