Freiburg à la carte: Die Stadt von 1822 bis heute
Freiburg à la carte :
Die Stadt von 1822 bis heute
Die Genese des Projekts
Das im Herbst 2013 lancierte Projekt hat zum Ziel, die Karten und Pläne der Stadt Freiburg in Wert zu setzen – ein Thema, das bislang quasi unerforscht war. Mit Ausnahme von einigen wenigen aufgeschlossenen Amateuren, wie Léon Glasson (1841-1913) und Jean Dubas (1918-2003), welche umfangreiche Sammlungen angelegt haben, gab es in neuerer Zeit nur die Arbeiten von Marino Maggetti über die freiburgischen Schulkarten, die einen bestimmten Aspekt des lange unentdeckten Freiburger Kulturguts ins Rampenlicht rückten. Dieses Grossprojekt soll die kartografischen Dokumente der Hauptstadt zusammenbringen und die in diversen Institutionen schlummernde Sammlungen zugänglich machen.
Von 2013 bis 2017 befassten sich die Studierenden des Labors für Geschichts- und Geografiedidaktik des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freiburg (ZELF) mit der Erstellung eines Verzeichnisses der Pläne und Karten oder Zeichnungen, die Freiburg zum Gegenstand haben. Das Ziel wurde erreicht und die verschiedenen Organismen, die in das Projekt involviert waren, verfügen jetzt über ein vereinheitlichtes Inventar, das die in den wichtigsten Kulturinstitutionen sowie in den städtischen und staatlichen Dienststellen aufbewahrten Karten und Pläne lokalisiert und beschreibt. Der vorliegende Katalog beruht im Wesentlichen auf den Sammlungen, die in der Kantons- und Universitätsbibliothek (Sammlung Léon Glasson), im Stadtarchiv (Sammlung Jean Dubas-Cuony) und im Staatsarchiv deponiert sind. Einige Exemplare aus dem Archiv des Franziskanerklosters, dem Feuerwehramt der Stadt und aus Privatsammlungen ergänzen das Verzeichnis. Der Grossteil dieses Kulturerbes ist nun georeferenziert zugänglich am kartografischen Schalter der Stadt Freiburg.
Kartographie-Schalter der Stadt Freiburg
Die Ausstellung
Die Ausstellung Freiburg à la carte: Die Stadt von 1822 bis heute stellt der Öffentlichkeit eine Auslese von kartographischen Dokumenten vor, die es erlaubt, den Wert dieses noch wenig bekannten Erbes zu schätzen. Basierend auf gedruckten oder gezeichneten Karten der Stadt Freiburg, bietet sie einen Überblick über die Geschichte der kartografischen Verfahren sowie die Personen und Vereinigungen, die in Freiburg seit dem 19. Jahrhundert bis heute zur Entwicklung der Kartografie beigetragen haben. Sie erlaubt es dem Besucher ausserdem, die verschiedenen Funktionen einer Karte kennenzulernen : die Stadt darstellen, zu verwalten und zu entdecken. Karten, Fotografien und Objekte werfen ein besonderes Licht auf die Geschichte der Darstellung einer Stadt sowie auf deren architektonische und städtebauliche Entwicklung.
Fotos der Ausstellung
Mündliche Zeugnisse
Interview Diana Rachmuth
1989 erteilt die Gemeinde der Architektin Diana Rachmuth, die als Grafikerin im Atelier Prin Julmy arbeitet, den Auftrag zu einem Freiburger Stadtplan aus der Kavalierperspektive, den sie an verschiedenen Orten in der Stadt platzieren will. 1992 präsentiert Rachmuth ihre Arbeit, die künstlerische Darstellung und Information mischt. Dieser Plan wird nur kurz für touristische Zwecke genutzt.
Interview Georges Ducotterd
1983 schlägt Marcel Jobin vom Verlag Le Cassetin in Freiburg dem Grafiker Georges Ducotterd vor, einen Stadtplan zu entwerfen. Die erste mit einem Tuschefüller erstellte Fassung wird 1986 von Mauron-Tinguely et Lachat in schwarz, grau und brau gedruckt. Im Auftrag des Tourismusbüros Freiburg wird die Karte koloriert und ergänzt, um sie an die touristischen Anforderungen anzupassen. Mehrere Aktualisierungen spiegeln die Entwicklung der Stadt.
Die kartografische Webanwendung
In Zusammenarbeit mit dem Amt für Vermessung und Geomatik des Kantons Freiburg (VGA) wurde eine kartografische Anwendungssoftware kreiert, die es ermöglicht, zwischen alten Stadtkarten zu navigieren und die städtische Entwicklung im Laufe der Zeit mit der aktuellen Situation zu vergleichen.
Konsultation der Webanwendung
Das Buch
Atlas der Stadt Freiburg von 1822 bis heute
46 farbige Karten und Pläne, 120 Seiten – 42 x 28,5 cm
KUB Freiburg, 2017
ISBN 978-2-940058-36-5
vergriffen!
Die pädagogischen Dossiers
Zum ersten Mal stehen den Lehrpersonen pädagogische Dossiers für den ersten, zweiten, dritten Zyklus und die Sekundarstufe II zur Verfügung, die von den Studierenden des Labors für Geschichts- und Geografiedidaktik des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freiburg (ZELF) für die Ausstellung der KUB erarbeitet wurden. Diese Dossiers schlagen für die Fächer Geschichte und Geografie eine Brücke zum französischen Lehrplan (PER), indem Aktivitäten vor, während und nach dem Besuch der Ausstellung angeboten werden.
Link zu friportail
Nützliche Links
Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB)
KontaktinformationHerausgegeben von Kantons- und Universitätsbibliothek
Letzte Änderung: 22.04.2021