Bricelets (Brätzele) werden aus Doppelrahm, Zucker, Mehl, Weisswein und Kirsch hergestellt. Diese Zutaten werden zu einem Teig (papette) verarbeitet, der die erforderliche Konsistenz haben muss, um nicht am Eisen kleben zu bleiben. Zum Backen verwendet man ein spezielles, heute elektrisches Eisen, das sogenannte Briceleteisen, in dem jedes Stück einzeln gebacken wird. Man legt etwas Teig auf die erhitzte Platte und schliesst den Deckel. Sobald das Bricelet goldbraun ist, wird es noch warm um einen Stab gerollt, um ihm seine Form zu geben. Dann wird es zum Abkühlen beiseitegelegt, während das nächste bereits im Eisen ist. Schliesslich werden die Bricelets in einer Blechdose aufbewahrt. Es ist darauf zu achten, dass der Vorratsraum trocken ist, damit sie ihre Knusprigkeit und ihr Aroma behalten.
Früher wurden Bricelet- und Waffeleisen verwendet, die man über der Flamme erhitzte. Die älteste auf Freiburger Boden nachgewiesene Erwähnung datiert von 1552: «Ung fer pour fere le bresie». Sie ist im Glossaire des Patois de la Suisse romande vermerkt. Diese Eisen hatten einen langen Stiel, der dazu diente, das Bricelet direkt über dem Feuer oder der Glut zu backen, ohne sich zu verbrennen. Man buk eine Seite nach der anderen. Die ältesten Eisen sind tief, was beweist, dass das Bricelet nicht gerollt wurde. Die Eisen sind keine Freiburger Spezialität: Man findet sie auch in anderen Kantonen und in einigen europäischen Regionen. Das Aufkommen der elektrischen Eisen in den 1920er-Jahren brachte einen klaren Vorteil mit sich: So werden beide Seiten gleichzeitig gebacken. Der Teig ist zudem sehr dünn, sodass man ihn rollen und eine besonders knusprige Waffel anfertigen kann.
Heute haben viele die Tradition beibehalten, Bricelets für die Chilbi herzustellen. Sie erinnern an das Festessen, zu dem sich die Grossfamilie vereint.
Text : Anne Philipona
Übersetzung : Hubertus von Gemmingen