Probenahmen
Mit den Probenahmen in der Umgebung der Glasfabrik von Romont (bis 1982 von Electroverre Romont SA, dann von Erie-Electroverre SA betrieben) wurde geprüft, inwieweit der Boden in der Landwirtschafts- und Arbeitszone mit Arsen belastet ist, da Arsen in der Herstellung von Spezialglas mit der gewünschten Transparenz zum Einsatz kommt.
Die Bodenproben wurden an 26 Standorten (19 im Jahr 2013 und 7 im Jahr 2014) in der Landwirtschafts- und der Arbeitszone genommen. Damit wurde eine Fläche von knapp 10 Hektaren abgedeckt. Bei der Bestimmung der Messpunkte wurden die dominanten Windrichtungen im Verhältnis zum Produktionsgelände berücksichtigt.
Ergebnisse
Die untersuchten Böden wurden gemäss VBBo in drei Kategorien eingeteilt:
- 21 Probenahmestandorte in der Landwirtschaftszone (94 % des untersuchten Perimeters) sind gar nicht oder nur leicht belastet (Überschreitung des Richtwerts nach VBBo). Bei einer Überschreitung des Richtwerts nach VBBo ist die Bodenfruchtbarkeit langfristig nicht mehr gewährleistet. Es besteht jedoch kein Risiko für die Gesundheit von Menschen und Tieren und es müssen auch keine Massnahmen getroffen werden.
- Bei 2 Probenahmestandorten in der Landwirtschaftszone (ca. 2500 m2) liegt der Arsengehalt über dem Prüfwert nach VBBo. Somit besteht möglicherweise ein Risiko für die Gesundheit. Auch werden Nutzungseinschränkungen erlassen werden müssen (Weideverbot, Anbaueinschränkungen), namentlich um die Gesundheit der Nutzziere zu schützen.
- Bei 2 Probenahmestandorten in der Landwirtschaftszone (2000 m2) und 1 Standort in der Arbeitszone (1400 m2) besteht eine konkrete Gefährdung der Gesundheit, da der Arsengehalt über dem Sanierungswert nach VBBo liegt. Die Landwirtschaftsfläche wird saniert werden müssen. Für die Arbeitszone ist aus Sicht des Bodenschutzes keine Massnahme nötig, doch wird jegliche landwirtschaftliche Nutzung untersagt.
Der Boden wurde wahrscheinlich durch den Staubausstoss der Fabrikschlote zwischen 1935 und 1995 (Jahr, in welchem ein Filter in Betrieb genommen wurde) belastet.
Der Eigentümer und der Bewirtschafter der Landwirtschaftszone wie auch die Direktion der Glasfabrik wurden über die Ergebnisse der Analyse und den notwendigen Massnahmen in Kenntnis gesetzt.
Die Untersuchungsberichte von 2002 und 2006 haben gezeigt, dass der Boden im Kloster Fille-Dieu keine Überschreitung des Prüfwertes nach VBBo aufweist. Entsprechend gibt es auch keine Nutzungseinschränkung.
Die früher von Electroverre Romont SA genutzte Deponie ist Gegenstand von weiteren Untersuchungen
1935 bis 1975 wurden von Electroverre Romont SA produzierte Abfälle (Glas, Dolomit und mit Arsen angereicherte Schamottesteine) in eine Deponie in der Nähe der Fabrik geschüttet. Die ehemalige Deponie ist gegenwärtig als Altlast im Kataster der belasteten Standorte eingetragen.
Die Detailuntersuchungen werden im April 2014 beginnen. Damit sollen die Auswirkungen der Deponie auf das Grundwasser bzw. die Glane sowie die Verteilung des Arsens in der Deponie genauer bestimmt werden. Diese Untersuchungen sind zudem erforderlich, um die Sanierungsbedürftigkeit zu bestätigen und bei Bedarf die Ziele und Dringlichkeit festzulegen. Die Ergebnisse werden Ende 2016 bekannt sein.