Das Projekt zur Revitalisierung der Kleinen Glane erstreckt sich über 6,8 km und betrifft die Gemeinden Vallon (FR), Missy (VD), Saint-Aubin (FR) und Vully-les-Lacs (VD). Seine Ziele sind die Wiederherstellung des naturnahen Zustands dieses hart verbauten Fliessgewässers, die Förderung der Entwicklung einer vielfältigen Fauna und Flora und die Verbesserung der landschaftlichen Qualität. Nach Abschluss der Schlagarbeiten und der Verbreiterung des Wasserlaufs werden entlang der Ufer rund 30 000 Sträucher und 100 kapitale Bäume aus 37 einheimischen Arten gepflanzt und 200 Mikrostrukturen für Wildtiere geschaffen werden. Die Arbeiten werden darüber hinaus den nachhaltigen Schutz von Infrastrukturen und Gütern gewährleisten, indem sie Überschwemmungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen verhindern. Sie werden Erholungsräume für die Bevölkerung mit Aussichtspunkten zur Beobachtung der Natur bieten.
Beginn der Arbeiten für die erste Etappe
Die erste Etappe begann am 12. September 2022. Dabei wird ein Abschnitt von rund 2,9 km wird auf dem Gebiet der Gemeinden Saint-Aubin und Vully-les-Lacs revitalisiert und ausgebaut. Die Arbeiten werden ein Jahr dauern. Das Gesamtprojekt wird vom Bund (80 %), dem Staat Freiburg (5 % für die Massnahmen in den Gemeinden Saint-Aubin und Vallon) und dem Kanton Waadt (15 % für die Gemeinden Vully-les-Lacs und Missy) subventioniert. Die Association intercommunale pour la revitalisation de la Petite Glâne (AIRPG) wird als Bauherrin die restlichen Kosten übernehmen. Dank der erfolgreichen Mittelbeschaffung des Vereins Broye Source de Vie kann die AIRPG hierfür auf finanzielle Beiträge zählen, vor allem von Umwelt- und Naturschutzverbänden und von in diesem Bereich tätigen Stiftungen, wobei die MAVA – Fondation pour la nature die Hauptunterstützerin ist.
Die Planung sieht eine zweite Revitalisierungsetappe im Jahr 2023 unterhalb von Vully-les-Lacs (1,7 km) und eine dritte ab 2024 oberhalb von Missy und Vallon (2,2 km) vor. Die Gesamtkosten des Vorhabens werden mit 21,5 Millionen Franken veranschlagt.
Prioritärer Sektor
Im Rahmen ihrer Planung von Flussrevitalisierungen haben das Amt für Umwelt des Kantons Freiburg (AfU) und die Direction générale de l’environnement des Kantons Waadt (DGE) diesen Sektor der Kleinen Glane als prioritär eingestuft. Sie danken der AIRPG für die Leitung dieses Projekts sowie dem Bundesamt für Umwelt und dem Verein Broye Source de Vie für ihr entschlossenes Engagement bei der Umsetzung des Projekts.
Eine Antwort auf den Klimawandel
Fliessgewässer und Feuchtgebiete reagieren am sensibelsten auf den Klimawandel und sind auch am stärksten von ihm betroffen. Die Anpassungs- und die Widerstandsfähigkeit dieser Ökosysteme werden durch die Massnahmen zum Ausbau und zur Revitalisierung von Fliessgewässern verstärkt. Diese Massnahmen tragen nicht nur dazu bei, den naturnahen Wasserlauf wiederherzustellen, Hochwasser besser zu absorbieren, dem Anstieg der Wassertemperatur entgegenzuwirken und die ökologische Infrastruktur zu stärken, sondern auch die Landschaft abwechslungsreicher zu gestalten sowie kühle Inseln und Erholungsgebiete für die Bevölkerung zu schaffen.