Ruhe tut der Gesundheit gut
Bei Ruhe entspannt sich der Körper, der Blutdruck sinkt und Stresssymptome werden reduziert. Ruhe ist also eine kostbare, natürliche Ressource, die für unsere Gesundheit unabdingbar ist. Der Wert von Ruhe ist vielfältig: Sie hilft nicht nur, die Konzentration und Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, sondern fördert auch das Zusammenleben und wertet Wohn- und Arbeitsorte auf. Ruhige Orte ziehen Menschen an, weil sie Orte sind, wo man gern Zeit miteinander verbringt und sich gerne mit anderen austauscht.
Unser Körper im Lärmstress
Ständiger Lärm bedeutet hingegen Stress und macht krank. Der menschliche Körper reagiert auf störende Geräusche mit der Ausschüttung von Stresshormonen. Das Nervensystem und das hormonelle System werden dadurch beeinflusst – auch bei Menschen, die sich nicht von Lärm belästigt fühlen. Die permanente Auslösung von Alarm- und Stressreaktionen kann zu gesundheitlichen Schäden führen: Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlafstörungen, aber auch Konzentrationsschwäche und Stimmungsveränderungen wie Depression oder Aggression. Eine Gewöhnung des Körpers an Lärm gibt es nicht.
Lärm geht ans Herz und auf die Psyche
In der Schweiz sind pro Jahr rund 500 Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die Wirkung von Verkehrslärm zurückzuführen. Übermässiger Verkehrslärm erhöht ebenfalls das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Die chronische Ausschüttung von Stresshormonen beeinflusst den Insulinstoffwechsel negativ. Gemäss Hochrechnung führt dies jährlich zu 2500 Diabeteserkrankungen.
Lärm steigert auch die psychische Belastung und trägt zur Entstehung psychischer Erkrankungen bei, beziehungsweise verschärft bestehende Leiden – im schlimmsten Fall bis zum Suizid. Dringt
Umgebungslärm in Gefühle und Gedanken und stört den Schlaf und die Erholung, entstehen Ärger, Erschöpfung und Stresssymptome. Das gefährdet auf Dauer unsere psychische Gesundheit. Insgesamt gehen der Schweizer Bevölkerung jedes Jahr rund 70'000 gesunde Lebensjahre wegen Lärm verloren.
Lärm kostet
Lärm verursacht Kosten, die von der Allgemeinheit getragen werden und nicht bei den Verursachern anfallen. Pro Jahr betragen die gesamten Lärmkosten für Strassen-, Bahn- und Fluglärm rund 2,6 Milliarden Franken. Davon sind 1,4 Milliarden Franken Gesundheitskosten. Berücksichtigt sind dabei unter anderem die Kosten für Behandlungen, Produktionsausfälle und Wiederbesetzung sowie immaterielle Kosten wie die Verringerung der Lebensqualität. Weitere rund 1,2 Milliarden Franken entfallen auf Wertverluste von Immobilien.
Wieso reagiert unser Körper mit Stress auf Lärm?
Unser Gehör ist als hochsensibles Organ an die Geräuschkulisse einer längst vergangenen Naturlandschaft angepasst. Laute und ungewohnte Geräusche waren ursprünglich ein Signal für Gefahr, auf die der menschliche Körper mit einer erhöhten Alarmbereitschaft zu Flucht oder Kampf reagierte. Die Geräuschkulisse hat sich zwischenzeitlich dramatisch verändert: Eine Unmenge von verschiedensten Geräuschen überflutet uns ständig. Auf laute und störende Geräusche reagiert unser Körper aber immer noch gleich wie zu Urzeiten und die ausgelösten Stressreaktionen beeinträchtigen das Wohlbefinden und die Gesundheit.
Seit 20 Jahren engagiert gegen den Lärm
2005 nahm die Schweiz zum ersten Mal aktiv am internationalen «Tag gegen Lärm» teil. Seither wird jedes Jahr am Aktionstag eine andere Facette des Lärms in den Fokus gestellt, um Behörden, Fachpersonen sowie die Öffentlichkeit rund um das Thema Lärm zu sensibilisieren. Die Trägerschaft des «Tag gegen Lärm» setzt sich zusammen aus: Cercle Bruit Schweiz (Vereinigung kantonaler Lärmschutzfachstellen), Schweizerische Gesellschaft für Akustik, Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Lärmliga Schweiz. Unterstützt wird die Trägerschaft vom Bundesamt für Umwelt BAFU und vom Bundesamt für Gesundheit BAG.