Nachdem die Ausgabe 2021 wegen der sanitären Lage im Herbst stattfand, organisieren die Kantone Waadt und Freiburg die Aktion Frühjahrsputz dieses Jahr wie gewohnt im Frühling, und zwar am 25. und 26. März. Diese Aktion will die Bevölkerung für die Sauberkeit öffentlicher und natürlicher Räume sowie für die Kosten sensibilisieren, die den Gemeinwesen für die Beseitigung von achtlos weggeworfenen oder liegen gelassenen Abfällen entstehen. Die Westschweizer Genossenschaft COSEDEC koordiniert die Aktionen, stellt Kommunikationsmittel zur Verfügung und organisiert einen Wettbewerb. In diesem Jahr haben bislang 124 Gemeinden eine Aktion auf ihrem Gebiet geplant. Weitere Aktionen können über die Website www.balai.ch bekannt gemacht werden.
Neue Partnerschaft mit den Waadtländer Pfadis
Wie schon in den Vorjahren kann die Aktion auch 2022 auf eine breite Unterstützung zählen. So riefen etwa die beiden Waadtländer Gemeindeverbände Union des Communes Vaudoises (UCV) und Association de Communes Vaudoises (AdCV) sowie der Schweizerische Verband Kommunale Infrastruktur (SVKI) ihre Mitglieder zur Teilnahme auf. Zudem haben mehrere Vereinigungen ihre Unterstützung zugesagt, darunter die Association pour la Sauvegarde du Léman (ASL) und die Summit Foundation. Die diesjährige Ausgabe kann mit der Association de Scoutisme Vaudois (ASVd) zudem auf eine neue Partnerin zählen: Am 26. März 2022 findet die Journée Scoute pour l’Environnement mit mehreren von ASVd-Mitgliedern organisierten Abfallsammelaktion statt.
Grosse Beteiligung im Kanton Freiburg
Im Kanton Freiburg werden zahlreiche Gemeinden und Schulen einen Frühjahrsputz organisieren, um öffentliche Plätze, Fluss- und Seeufer oder Wälder zu säubern. Konkret sind bereits 50 Aktionen geplant. Der Frühjahrsputz wird vom Amt für Umwelt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und mit der Unterstützung von SAIDEF organisiert.
BobMorlon, Botschafter des Frühjahrsputzes
Der Frühjahrsputz wird im vierten Jahr in Folge von der Zusammenarbeit mit BobMorlon profitieren. Dieser Gemeindeangestellte von Morlon im Greyerzbezirk, den man leicht an seiner Mütze und der orangen Brille erkennt, hat mit seinen Videos, in denen er die Bevölkerung mit Humor und in klaren Worten für die Problematik des Litterings sensibilisiert, einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Er wird seinen Einfluss in den sozialen Netzwerken nutzen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Sammelaktionen in beiden Kantonen aufsuchen.
Die finanziellen und ökologischen Auswirkungen des Litterings
Littering beeinträchtigt die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum und führt zu hohen Reinigungskosten. So werden die Kosten für Litter-Beseitigung in der Schweiz auf knapp 200 Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Drei Viertel dieser Kosten werden von den Gemeinden getragen. Littering trägt zudem dazu bei, dass sich Kunststoffe in natürlichen Lebensräumen, namentlich im Boden, in Fliessgewässern und in Seen, ansammeln. Kommt hinzu, dass Abfälle in der Natur nur sehr langsam abgebaut werden. Um ein paar Beispiele zu nennen:
- Papiertaschentuch: 3 Monate
- Zigarettenstummel: 2 Jahre
- Kaugummi: 5 Jahre
- Plastikflasche: 450 Jahre
- Glasflasche: 4000 Jahre
- Batterie: 7500 Jahre
Indem wir bewusst mit unseren Abfällen umgehen und verantwortungsvoll konsumieren, können wir einen echten Beitrag zu öffentlichen und natürlichen Räumen leisten, die sauber und einladend sind!