Die Immobilienstrategie für den Staat Freiburg
Die Immobilienstrategie formuliert die Vision des Staatsrats für den Immobilienbestand des Kantons und legt strategische Ziele für seine Bau-, Instandhaltungs- und Kaufvorhaben fest. Sie dient als Leitfaden für alle Dienststellen des Staats und für das Hochbauamt (HBA). Es handelt sich nicht um eine Liste von Kriterien, anhand derer entschieden wird, ob ein bestimmtes Projekt durchgeführt wird oder nicht. Vielmehr werden strategische Achsen vorgeschlagen, die bei Entscheidungen betreffend den Immobilienbestand des Staats zu beachten sind.
Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz
Wie baut man das ideale öffentliche Gebäude? Komfortabel, für alle zugänglich, mit niedrigem Energieverbrauch und viel Platz für die Natur, dem Klimawandel angepasst und mit auf lange Sicht günstigen Betriebskosten? Die Antwort des Staats Freiburg lautet gestützt auf seine Strategie Nachhaltige Entwicklung: durch die Anwendung des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Seit Anfang 2023 wirksam, soll eine neue Weisung über die Nachhaltigkeit von Staatsgebäuden, die von der RIMU eingeführt wurde, zu einem beispielhaften Vorgehen im Bereich Energie und nachhaltiges Bauen für den gesamten Immobilienbestand des Staates führen.
Öffentliche Gebäude: Beispiele für nachhaltiges Bauen
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2014 nahm der Kanton Freiburg eine Vorreiterrolle ein, indem er beschloss, für die Verwirklichung von öffentlichen Bauten den Einsatz von Holz aus nachweislich nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu verlangen und dabei Holz aus staatseigenen Wäldern zu bevorzugen. Indem der Kanton Freiburg auf Bauholz aus der Region setzt, hat er sich für mehr Nachhaltigkeit entschieden. Mit dieser Politik werden lokale Ressourcen gefördert, die graue Energie im Zusammenhang mit dem Transport gesenkt und die Qualität des Baustoffs sichergestellt.
Konkret wurden 2014 die Richtlinie über den Einsatz von Holz bei öffentlichen Bauten des Staats und bei vom Staat subventionierten Schulgebäuden (Holz-Richtlinie) und eine entsprechende Änderung des Gesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen erlassen.
Das Polizeigebäude in Granges-Paccot, das am 30. November 2017 eingeweiht wurde, ist der Ausdruck dieses Willens. In den kommenden Jahren sollen weitere Gebäude aus Holz gebaut werden wie etwa der Milchviehstall des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve oder die Dreifachsporthalle auf dem Campus Schwarzsee.
Der Staat Freiburg installiert Solarmodule auf den Dächern seiner Gebäude, um dank der Photovoltaik seine Energieausgaben zu senken und einen weiteren Schritt Richtung Klimaneutralität zu machen. Auf diese Weise wird der Staat zudem dem Grundsatz der Vorbildlichkeit gerecht, der im kantonalen Recht definiert ist, und er erfüllt seine Verpflichtungen im Rahmen seiner Energiestrategie.
Seit 2012 wurden auf den meisten Dächern von Staatsgebäuden, die sich dafür eignen (nicht dem Kulturgüterschutz unterstellt, Dach in gutem Zustand, grosse Fläche usw.), Solarmodule im Contracting-Modell installiert. Damit kann eine Gesamtproduktion von rund 2 200 000 kWh pro Jahr erzielt werden, was dem jährlichen Verbrauch von etwa 550 Einfamilienhäusern mit je 4 Personen entspricht.
Derzeit möchte der Staat möglichst viel in den Kauf von Solarmodulen investieren und Nachhaltigkeitskriterien in seine Ausschreibungen einbeziehen. Bei Neubauten oder Renovierungen wird systematisch die Einrichtung von Solarmodule auf dem Dach und an der Fassade geprüft und maximiert. Im Moment wird eine neue Studie über das Solarpotenzial auf Gebäuden und Parkplätzen durchgeführt, um die aktuelle Planung und den Einsatz zukünftiger Anlagen zu konsolidieren.
Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, verzichtet der Staat Freiburg wo immer möglich auf fossile Energieträger für die Beheizung seiner Gebäude und setzt stattdessen auf die Fernwärme. Damit profitiert er von erneuerbarer (mindestens 75 %), lokaler und nachhaltiger Energie wie auch von tieferen Energiekosten.
Zudem wird der Staat auf diese Weise dem Grundsatz der Vorbildlichkeit gerecht, der im kantonalen Recht definiert ist, und er erfüllt seine Verpflichtungen im Rahmen seiner Energiestrategie.
Das Hochbauamt erstellt eine fortlaufende Planung mit den verschiedenen Energieversorgern. Die Termine für den Anschluss und die Wärmelieferung hängen von der Strategie des Energieversorgers ab und ändern sich regelmässig.
Zwischen 2009 und 2023 wurden so 42 Gebäude an die Fernwärmeversorgung angeschlossen, was eine gelieferte Wärmemenge von rund 22 750 000 kWh/Jahr ergibt.