Wer sind Sie?
Ich heisse Agathe, bin 24 Jahre alt und Studentin im Bereich internationale Beziehungen.
Was in Ihrem Leben oder Ihrem Alltag hat Sie dazu bewogen, diese neue Gewohnheit zu entwickeln?
Die Pandemie hat die Flugzeuge am Boden gehalten und die Möglichkeiten, ins Ausland zu reisen, eingeschränkt. Dabei wurde mir bewusst, wie sehr ich mich daran gewöhnt hatte, ins Ausland zu reisen – und dies meist mit dem Flugzeug.
Welche nachhaltige Gewohnheit haben Sie entwickelt?
Ich habe begonnen, in der Schweiz zu reisen, wodurch ich zahlreiche Regionen entdeckt habe, die unterschiedlicher nicht sein könnten und in nur wenigen Stunden von zu Hause aus erreicht werden können. Seitdem bevorzuge ich Reiseziele, die mit dem öffentlichen Landverkehr erreicht werden können. Wenn eine Strecke zu lang ist und nicht an einem Stück bewältigt werden kann, lege ich einen Zwischenstopp ein und nutze die Gelegenheit dazu, die Gegend zu besichtigen.
Wie fühlen Sie sich aufgrund dieser Veränderung?
Ich habe den Eindruck, mehr entsprechend meiner Werte zu leben. Bereits vor der Pandemie hatte ich versucht, mich im Alltag nachhaltig zu verhalten, aber ein Grossteil meines jährlichen CO2-Ausstosses wurde durch das Reisen verursacht. Es kam mir so vor, nicht ohne leben zu können, oder zumindest, dass ich an anderen Orten nicht genauso gut vom Umgebungswechsel profitieren könnte. Meine Meinung hat sich aufgrund der Corona-Krise geändert. Auch wenn ich es nicht ganz ausschliesse, wieder das Flugzeug zu benutzen, so sehe ich diese Art zu reisen heute als eine unter vielen anderen an.