Insgesamt ist die Strategie Nachhaltige Entwicklung auf gutem Weg und hat bis 2022 bedeutende Ergebnisse hervorgebracht. Von den 140 Massnahmen kommen mehr als zwei Drittel planmässig voran. Rund 20 sind abgeschlossen oder wurden in den normalen Betrieb der Ämter übernommen. 10 % der Massnahmen werden nicht umgesetzt oder weisen aufgrund fehlender personeller Ressourcen bedeutende Verzögerungen bei der Umsetzung auf. 20 % der Massnahmen kommen voran, aber mit leichten Verzögerungen infolge von veränderten Prioritäten, Personalmangel oder externen Faktoren, die sich dem Einfluss der Personen entziehen, die die jeweilige Massnahme steuern.
Ausrichtung der Regierung auf die Nachhaltigkeit
Das Regierungsprogramm 2022–2026 stellt die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung in den Mittelpunkt. Damit unterstreicht der Staatsrat die Bedeutung, die er der Umsetzung der Strategie Nachhaltige Entwicklung beimisst.
Im Jahr 2022 wurde auch das neue kantonale Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen erlassen, das die soziale und ökologische Verantwortung auf allen Ebenen des Beschaffungsprozesses einbezieht und so nachhaltigere Praktiken fördert. Derzeit werden Hilfsdokumente für die verschiedenen Bereiche der öffentlichen Beschaffungen erarbeitet. Die Ausschreibungen für die Gemeinschaftsgastronomie und den Strassenbau beinhalten nun soziale und ökologische Kriterien und Anforderungen (z. B. im Strassenbau: verpflichtende Mindestanteile an rezyklierten Baumaterialien in den Strassenbelagsschichten).
Darüber hinaus gibt es seit 2022 einen Preis für nachhaltige Wirtschaft: Der Nachhaltigkeitspreis ist mit 10 000 Franken dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen; er stärkt die soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen und fördert wettbewerbsfähige Innovationen mit positiven Auswirkungen im Kanton.
Weitere Beispiele für die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie Nachhaltige Entwicklung sind:
> Das Konzept der Nachhaltigkeit im Tourismus hat durch das nationale Label «Swisstainable», für das sich der Freiburger Tourismusverband aktiv einsetzt, Gestalt angenommen. Damit sollen nicht nur Reisende angesprochen werden, die sich über die Auswirkungen ihrer Freizeitaktivitäten Gedanken machen, sondern auch die Akteurinnen und Akteure der Branche ermutigt werden, auf Praktiken zu setzen, die die Natur und die lokale Kultur respektieren. Rund 30 Freiburger Tourismusunternehmen nehmen an diesem Programm teil.
> Die Aufnahme in die staatlichen Immobilienprojekte der Anforderungen des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS), die beispielsweise darin bestehen, dass Gebäude für alle zugänglich sind und wenig CO2 ausstossen, ist ein entscheidender Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen. Der SNBS wurden bereits bei 12 Projekten berücksichtigt und dessen Einhaltung ist nun in der Immobilienstrategie des Staats verankert. Dies dürfte die Bilanz der staatlichen Gebäude deutlich verbessern.
> Die Einbettung der Bildung für nachhaltige Entwicklung in das neue kantonale Konzept Gesundheit in der Schule (2023–2027) ist ein umfassender Ansatz, der die Einstellungen und Verhaltensweisen der jungen Generation in Bezug auf die Nachhaltigkeit positiv beeinflussen kann. Dank den in der Strategie verankerten Aktionen konnten Schulprojekte wie «Meine ideale Stadt» lanciert werden, bei dem sich elf Primarschulklassen ein Jahr lang die Stadt von morgen, in der die Kinder leben möchten, vorgestellt und dabei Themen im Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung erforscht haben. Das Freiburger Netzwerk nachhaltiger Schulen wächst stetig und hat dieses Jahr neun weitere Schulen aufgenommen.
> Unterstützung bei der Arbeitssuche: Es wurden rund 20 Workshops zur Erstellung einer Bewerbungsmappe und zum Aufbau eines beruflichen Netzwerks abgehalten, um jungen ungelernten Erwachsenen bei der Arbeitssuche zu helfen.
> Aufwertung der Freiwilligenarbeit: Den Organisationen wurde ein Leistungskatalog zur Verfügung gestellt, den Freiwilligen wurde persönliche Unterstützung angeboten, und es wurden Räume für den Erfahrungsaustausch zwischen Freiwilligen geschaffen. Die Wertschätzung der Freiwilligenarbeit stärkt den sozialen Zusammenhalt.
> Die Antenne Nachhaltige Quartiere wurde im Sommer 2022 als Pilotprojekt in Betrieb genommen und will Gemeinden und Quartiervereine, die den Übergang zu nachhaltigen Quartieren vorantreiben wollen, zwei kostenlose Beratungen anbieten. Es wurden Internetseiten mit Werkzeugen und Beispielen für nachhaltige Quartiere online gestellt (ca. 800 Besuche im Jahr 2022). Im selben Jahr wurden 3 Gemeinden beraten.
Der Bericht über die Umsetzung ist online hier.