Gut zu Wissen!
«Die Empfehlung, fünf Portionen Früchte und Gemüse an mindestens fünf Tagen pro Woche zu konsumieren, wird von 24,3 % der Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Freiburg befolgt, was über dem Schweizer Durchschnitt von 21,5 % liegt.»
Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2020
Spätzli aus Château-d’Œx, Protein Bowls mit Huhn, Joghurt, Brezel, Bündner Gerstensuppe, Nusskuchen, Pfefferminztee: Es gibt für jeden Geschmack etwas! Der smarte Kühlschrank, der jetzt als Mikro-Betriebsrestaurant im Hochbauamt für Verpflegung sorgt, hat sich die gesunde Ernährung am Arbeitsplatz auf die Fahnen geschrieben. Und der Erfolg kann sich sehen lassen. Das von einer Firma mit Sitz in Zürich und Lausanne entwickelte Konzept der Bereitstellung von Mahlzeiten hat bereits über 900 Unternehmen in der Schweiz überzeugt. Dieser Ansatz steht vollkommen im Einklang mit der Politik des Staats für verantwortungsbewusste Ernährung und nachhaltige Entwicklung.
«Unser Team war rasch überzeugt von diesem Konzept, mit dem ein ausgewogenes und lokales Angebot möglich ist, das den individuellen Konsumgewohnheiten entspricht», erklärt Caroline Boscacci, Sektorchefin Humanressourcen beim Hochbauamt und Trägerin des Projekts. «Fleischgerichte, vegetarische, vegane und CO₂-arme Gerichte: Die Menüvorschläge richten sich nach den Jahreszeiten und werden zweimal pro Woche von unserem Partner erneuert.»
Dieser macht ganz allgemein keine halben Sachen: gesunde und nachhaltige Ernährung, Unterstützung der lokalen Wirtschaft, Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sowie eine besondere Aufmerksamkeit für die Nachhaltigkeitsproblematik in der gesamten Wertschöpfungskette. Transport, Energie, Logistik: Selbst bei den Fertiggerichten will das Unternehmen seinen CO₂-Fussabdruck langfristig um 30 % reduzieren. Zudem werden alle Verpackungen von Unternehmen in der Schweiz gesammelt und recycelt; unverkaufte Ware wird mittwochs und freitags nachmittags zum halben Preis verkauft. Es besteht auch eine Partnerschaft mit Caritas. Die Lebensmittel, die trotz allen Bemühungen das Haltbarkeitsdatum erreicht haben, werden in die lokale Biogasproduktion eingespeist.
Auch wenn die Miete dieses Verkaufsautomaten natürlich seinen Preis hat, benötigt er nur 1 m2 Platz. Das Personal profitiert auf unterschiedliche Weise davon: Die Angestellten erhalten für einen geringen Betrag eine ausgewogene warme oder kalte Mahlzeit. Sie können sich zudem mit einer mobilen App bequem über die Produzentinnen und Produzenten sowie über den Nährwert der Produkte informieren. «Das schafft Verbundenheit und regt zu Diskussionen an», ergänzt Caroline Boscacci. Auch dies spricht für dieses Projekt, das das Beste der Schweiz auf den Tisch bringt.
LUST, ZU HANDELN?
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das weit über die reinen Umweltfragen hinausgeht. Gesundheit, Innovation und Lebensqualität beispielsweise fallen ebenfalls darunter – genauso wie die Ernährung. In diesem Zusammenhang hat die Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt (RIMU) Empfehlungen für nachhaltige Imbisse und Apéros herausgegeben mit zahlreichen Tipps zu Lebensmitteln, Getränken, Abfallmanagement und auch zum Geschirr. Das Ziel: kulinarische Pausen, die gesellig und sozial verantwortlich sind.
Die Charta der Freiburger Gemeinschaftsgastronomie definiert die Kriterien zugunsten einer nachhaltigen Ernährung. Mit ihrem Beitritt verpflichten sich die öffentlichen, halböffentlichen und privaten Partnerbetriebe, regionale und saisonale Produkte aufzuwerten sowie sozialverträgliche und ökologische Produktionsweisen zu bevorzugen und gleichzeitig die Gesundheit durch eine ausgewogene Ernährung zu fördern. Darauf aufbauend hat der Staat Freiburg 2021 das Konzept «Regional Kochen» erarbeitet, das auf Begleitung, Vorbildfunktion und Ausbildung ausgerichtet ist.