Heute Morgen wurde den Medien ein umfangreiches, 352-seitiges Werk vorgestellt: Das Buch mit dem Titel «La Fabrique de mémoire» ist das Werk von fünfzehn Autorinnen und Autoren und schildert in zwanzig Kapiteln mehr als acht Jahrhunderte Geschichte, in denen das Staatsarchiv (StAF) des Kantons Freiburg immer in der Nähe der Macht stand. Der Titel bezieht sich auf das aktuelle Gebäude des StAF, das sich an der Zeughausstrasse 17 befindet, und früher eine Kartonagenfabrik war ... und in dem sich nun das Gedächtnis von morgen hergestellt wird. Vom 13. Jahrhundert bis heute bildete das StAF, trotz einiger Untreue, ein symbiotisches Paar mit der Staatskanzlei des Kantons Freiburg. Bis ins 18. Jahrhundert übte übrigens ein und dieselbe Person die Funktionen des Staatskanzlers und des Archivars aus.
Während wiederkehrende Themen die Jahrzehnte überdauern, wie z. B. der ewige Platzmangel, kommt das Menschliche jederzeit zum Vorschein. Das gesamte Buch ist mit zahlreichen Anekdoten gespickt, von tragischen – wie dem Selbstmord eines Archivars im Keller des StAF – bis hin zu amüsanteren – wie der Beschwerde von Mitarbeitern, die sich weigerten, vor 9 Uhr im Büro zu erscheinen, weil das schlechte Licht in den Wintermonaten das Lesen alter Manuskripte unmöglich machte.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert und behandelt zunächst die Geschichte des StAF und dessen Gebäuden und anschliessend in Form von Biografien die Geschichte der Archivare, die dort arbeiteten. Es ist mehr als ein Geschichtsbuch, das einer Institution gewidmet ist, es ist ein Buch, das die Geschichte einer Stadt und eines Kantons behandelt, und vor allem die Geschichte von Männern und Frauen, die über Jahrhunderte hinweg für die Bewahrung und die Aufwertung des Erbes an Dokumenten des Staates Freiburg sorgten.