Obwohl Wallis und Freiburg keine Nachbarkantone sind, haben sie gemeinsame Anliegen und Interessen. Das Treffen vom 28. August 2013 ist Ausdruck der Absicht, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Regierungen zu verstärken und sich für die Verteidigung gemeinsamer Interessen auf regionaler und nationaler Ebene abzusprechen.
Bundespolitik
Die beiden Regierungen haben zunächst mehrere Themen der Bundespolitik angesprochen, wie die Entwicklung der Eisenbahnachse am Lötschberg, die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative und die rückwirkende Korrektur der Krankenkassenprämien. Dank dem Meinungsaustausch konnten die beiden Regierungen die Position des anderen Kantons besser verstehen; dabei stellten sie fest, dass bei einem Teil der Dossiers die Ausgangslage in jedem Kanton anders und deshalb ein unterschiedliches politisches Vorgehen nötig ist. Bei den finanziellen Angelegenheiten wie bei der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen und den Steuern ist die Situation der beiden Kantone ähnlich und ermöglicht ein untereinander abgesprochenes Vorgehen, das bereits gut funktioniert.
Interkantonale Angelegenheiten
Die Kantone Wallis und Freiburg haben viele Ähnlichkeiten. Beide Kantone sind zweisprachig. Beide haben die Stellung von "Kantonen mittlerer Bedeutung": Sie sind zu klein, als dass sie in den Diskussionen ein entscheidendes Gewicht haben, aber zu gross, um zu den kleinen Kantonen zu gehören. Beide Regierungen unterstreichen, dass es nötig ist, die gleichen Standpunkte einzunehmen und die gleichen Ziele zu verfolgen, damit die Stellung des Wallis und von Freiburg namentlich im Verhältnis zu den übrigen Westschweizer Kantonen gestärkt wird.
Zusammenarbeit bei der Innovation
Weil in den Kantonen Freiburg und Wallis zahlreiche Bildungs- und Forschungsinstitute ansässig sind, die sich der Entwicklung von innovativen Techniken und Ansätzen widmen, und die Schulen jeweils auch von Angehörigen des anderen Kantons besucht werden, gibt es Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Beide Kantone arbeiten schon jetzt im Rahmen der Innovationsplattform "Platinn" zusammen. Ausserdem verwirklichen sie zurzeit akademische Projekte in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. In diesem Zusammenhang unterstreichen das Wallis und Freiburg ebenfalls, dass es wichtig ist, einen dezentralen nationalen Innovationspark, in den die beiden Kantone integriert werden wollen, zu verwirklichen.