Arthur Techtermann (1841–1909), konservativ
Arthur Techtermann wird am 14. Februar 1841 in Estavayer-le-Lac geboren. Seine Schulzeit wird durch die politischen Ereignisse gestört. Da seine Eltern keine laizistische Ausbildung wünschen, wird er für den Primar- und Sekundarschulunterricht von Hauslehrern unterrichtet. Er studiert Forstwirtschaft in Giessen, in Nassau und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und schliesst seine Ausbildung an der Rechtsschule in Freiburg ab.
Techtermann's Vater, Maurice-Maximilien Techtermann (1805–1882), ist Oberstleutnant im eidgenössischen Generalstab und eidgenössischer Kavallerie-Inspektor, Grossrat (1831–1847) und Staatsrat (1842–1847). Auguste-Arthur Techtermann heiratet Anne-Marie Maillardoz (1847–1874). Sie stammt aus einer alten, im Ausland in den Adelsstand erhobenen Familie von Rue. Sie ist die Tochter des Romain Maillardoz (1806–1868), Grossrat (1834–1847) und Anhänger des Sonderbunds.
Seine militärische Karriere beginnt Techtermann 1863 in der Artillerie in Thun. Er wird 1867 Leutnant, 1872 Hauptmann, 1875 Major, 1880 Oberst, 1887 Kommandant der 3. Brigade, 1891 Oberstdivisionär, 1898 Kommandant des 1. Armeekorps und dienstältester eidgenössischer Offizier.
Arthur Techtermann ist Forstinspektor im Glane- und Vivisbachbezirk (1871–1872), muss diese Tätigkeit jedoch aus Gesundheitsgründen aufgeben. Am 15. November 1873 wird er mit 56 von 81 Stimmen in den Staatsrat gewählt und ersetzt Geinoz an der Spitze der Militärdirektion. Mit viel Umsicht, Zielstrebigkeit und Autorität leitet er die Umsetzung der eidgenössischen Militärorganisation von 1874. Er modernisiert seine Direktion, indem er insbesondere die Zuständigkeiten des kantonalen Zeughausinspektors regelt. Es gelingt ihm, Freiburg zu einem wichtigen Waffenplatz zu machen und den Bund davon zu überzeugen, in der Stadt ein Kriegsmaterialdepot einzurichten (1878).
Nach seinem Dienstalter 1881 drittes Mitglied des Staatsrats, ist er verärgert, dass er infolge der Intrigen von Théraulaz und der Anhänger der Liberté erst an fünfter Stelle gewählt wird. Mit seinem Rücktritt am 31. Dezember 1881 beweist er seine geistige Unabhängigkeit, obwohl er dem konservativsten Flügel der Mehrheitspartei angehört. Von 1878 bis 1896 sitzt er im Grossen Rat und von 1875 bis 1881 im Nationalrat.
Nach seinem Rücktritt aus dem Staatsrat widmet er sich mit Leidenschaft und Energie seiner militärischen Karriere. Am 22. November 1909 stirbt er im Alter von 68 Jahrenim Bruch bei Freiburg.