Der Kanton Freiburg verzeichnete im Dezember 2021 eine Arbeitslosenquote von 2,8 %. Dies sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag bei 4787 Personen. Das sind 349 Personen mehr als im November 2021, aber 1761 Personen weniger als im Dezember 2020. Ausser im Seebezirk, wo die Arbeitslosenquote unverändert blieb (2,4 %), hat sie in allen Bezirken zugenommen. Sie beträgt neu 3,4 % im Saanebezirk (+0,2 Prozentpunkte), 3 % im Vivisbachbezirk (+0,3 Prozentpunkte), 2,9 % im Glanebezirk (+0,3 Prozentpunkte), 2,8 % im Greyerzbezirk (+0,2 Prozentpunkte), 2,5 % im Broyebezirk (+0,3 Prozentpunkte) und 1,5 % im Sensebezirk (+0,1 Prozentpunkte). Im Landesdurchschnitt hat die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte zugenommen und liegt neu bei 2,6 %.
Im Dezember 2021 verzeichnete der Kanton Freiburg 8944 Stellensuchende. Dies sind 263 Personen mehr als im Vormonat, aber 1653 Personen weniger als im Dezember 2020. Die Stellensuchendenquote liegt neu bei 5,2 % (+ 0,2 Prozentpunkte). Im Landesdurchschnitt bleibt die Stellensuchendenquote unverändert bei 4,5 %.
Das Baugewerbe gehört zu den Branchen, in denen die Zahl der Arbeitslosen am stärksten gestiegen ist. Grund dafür sind saisonale Faktoren, die sich unmittelbar auf die Wirtschaftstätigkeit auswirken.
Kurzarbeit
Im Dezember 2021 hat das Amt für den Arbeitsmarkt (AMA) 175 Gesuche um Kurzarbeit erfasst, die 1645 Arbeitnehmende betreffen.
Rückblick 2021
Die Lage auf dem Freiburger Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2021 verbessert: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote ist von 3,3 % im Jahr 2020 auf 3 % gesunken. Die Kurzarbeitsentschädigung, deren Inanspruchnahme während der Covid-19-Pandemie systematisch erleichtert wurde, hat massgeblich dazu beigetragen, die negativen Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft abzufedern. Die Krise ist aber augenscheinlich noch nicht überwunden. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen aus dem Jahr 2019, als das Coronavirus noch kein Thema war: Damals lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei 2,5 %. Mit einer durchschnittlichen Stellensuchendenzahl von 9391 für das Jahr 2021 waren im Kanton durchschnittlich 1903 Personen mehr beim RAV angemeldet als im Jahr 2019; allerdings wurde diese Differenz bis Ende 2021 allmählich kleiner. Die Pandemie hat auch zu einer Zunahme der Temporärarbeitsverträge und der befristeten Verträge geführt.
Arbeitslose und Stellensuchende
Die Arbeitslosenquote erlaubt einen Vergleich zwischen den Kantonen, da sie in der ganzen Schweiz gleich berechnet wird. Die Stellensuchendenquote dagegen gibt ein zuverlässigeres Bild der Arbeitsmarktlage im Kanton, denn sie umfasst die Arbeitslosen sowie die Personen, die in einem Zwischenverdienst tätig sind oder an einer aktiven Massnahme teilnehmen, wie etwa einem Programm zur vorübergehenden Beschäftigung, einem Weiterbildungskurs oder einer Umschulung. Seit Juni 2019 werden die Arbeitslosenzahlen auf der Grundlage eines 3-Jahres-Poolings (2015, 2016 und 2017) des Bundesamts für Statistik berechnet.