Im April 2020 zählte der Kanton Freiburg 5959 Arbeitslose. Dies sind 524 Personen mehr als im Vormonat und 1808 Personen mehr als im April 2019. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,4 % der erwerbstätigen Bevölkerung. Dies sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im März. Die Arbeitslosenquote ist in allen Bezirken angestiegen und zwar um jeweils 0,4 Prozentpunkte im Broye- (3,2 %) und im Greyerzbezirk (4,2 %), um jeweils 0,3 Prozentpunkte im Saane- (3,9 %) und im Seebezirk (2,4 %) und um jeweils 0,2 Prozentpunkte im Glane- (3,8 %), im Vivisbach- (4,1 %) und im Sensebezirk (2,1 %).
Für gewöhnlich geht die Arbeitslosenquote in den ersten Monaten des Jahres dank der verstärkten Tätigkeit im Baugewerbe und in der Landwirtschaft zurück. Die durch COVID-19 verursachte Gesundheits- und Wirtschaftskrise hat diesen Saisoneffekt jedoch aufgehoben. Wie zu erwarten hat die Zahl der Arbeitslosen in den Berufen, deren Tätigkeit verboten oder durch die Pandemie stark beeinträchtigt wurde, am meisten zugenommen. Am stärksten betroffen sind denn auch die Angestellten aus dem Gastgewerbe, gefolgt von den Fachkräften aus dem Baugewerbe.
Die Stellensuchendenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 5,4 %. Im April 2020 zählte der Kanton Freiburg 9389 Stellensuchende. Dies sind 531 Personen mehr als im Vormonat und 1885 Personen mehr als im April 2019. Bisher hat der Kanton noch nie eine derart deutliche Zunahme der Stellensuchendenzahl verzeichnet. Im Landesdurchschnitt beträgt die Stellensuchendenquote 5 % (+0,4 Prozentpunkte).
Kurzarbeit
Im Berichtsmonat hat das Amt für den Arbeitsmarkt (AMA) 2878 Gesuche um Kurzarbeit erfasst. Seit dem 1. März 2020 wurden 6700 Gesuche um Kurzarbeit bewilligt, die von Freiburger Unternehmen eingereicht wurden. Davon betroffen sind 58 797 Arbeitnehmende oder 34 % der erwerbstätigen Bevölkerung.
Arbeitslose und Stellensuchende
Die Arbeitslosenquote erlaubt einen Vergleich zwischen den Kantonen, da sie in der ganzen Schweiz gleich berechnet wird. Die Stellensuchendenquote dagegen gibt ein zuverlässigeres Bild der Arbeitsmarktlage im Kanton, denn sie umfasst die Arbeitslosen sowie die Personen, die in einem Zwischenverdienst tätig sind oder an einer aktiven Massnahme teilnehmen, wie etwa einem Programm zur vorübergehenden Beschäftigung, einem Weiterbildungskurs oder einer Umschulung. Seit Juni 2019 werden die Arbeitslosenzahlen auf der Grundlage eines 3-Jahres-Poolings (2015, 2016 und 2017) des Bundesamts für Statistik berechnet.