Die Statistik zum Schulbeginn 2023 fällt erneut sehr positiv aus, denn 9472 Personen[1] sind beim Amt für Berufsbildung registriert, was einer Zunahme um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zahl nimmt ständig zu.
Von diesen Lernenden absolvieren 7817 Personen eine 2-, 3- oder 4-jährige Lehre:
- EBA (2 Jahre):
- 365 französischsprachige Lernende
- 66 deutschsprachige Lernende
- EFZ (3 oder 4 Jahre):
- 6160 französischsprachige Lernende
- 1226 deutschsprachige Lernende
89,3 % aller Lernenden absolvieren eine berufliche Grundbildung und 10,7 % nutzen Brückenangebote zur Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung. Die 2-jährige Lehre, die mit einem eidgenössischen Berufsattest (EBA) abschliesst, bleibt attraktiv: 431 Jugendliche haben zurzeit einen zweijährigen Lehrvertrag (gleiche Zahl wie 2022).
Je nach Beruf gibt es gegenüber dem Vorjahr recht grosse Veränderungen: Trotz der Reform der beruflichen Grundbildung im kaufmännischen Bereich werden mehr Lehren zur Kauffrau oder Kaufmann EFZ angetreten (+0,9 %). Dasselbe gilt für die Lehren zur Detailhandelsfachperson (+13,8 %), dies trotz verändertem Konsumverhalten der Bevölkerung (Online-Einkäufe). Ebenfalls in den Berufen Fachperson Gesundheit EFZ (+36,8 %), Fachperson Betreuung EFZ (+40,4 %) und Coiffeuse oder Coiffeur EFZ (+43,8 %) werden mehr Lehrverträge abgeschlossen.
Starke Zunahme der Lernenden mit über 40 Jahren
Dieses Jahr besuchen 1582 Personen den Berufsmaturitätsunterricht (integriert – BM1 – und nach EFZ – BM2) im Kanton (2022: 1490 Personen). Die meistgewählten Maturitätstypen bleiben die gleichen: technische Maturität / Technik, Architektur, Life Sciences sowie kaufmännische Maturität / Wirtschaft und Dienstleistungen.
Bei den Brückenangeboten ist die Teilnehmerzahl um 6,1 % angestiegen. Auch die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Vorlehre nimmt zu: +3 % bei der Vorlehre und +46,2 % bei der Integrationsvorlehre. Die Integrationskurse werden auch deutlich stärker besucht, insbesondere von jungen Erwachsenen aus Afghanistan und der Ukraine.
Die folgenden besonderen Wege zur Erlangung eines EFZ werden von 279 Erwachsenen durchlaufen: Verfahren nach Artikel 32 und Validierung von Bildungsleistungen. Sie verteilen sich wie folgt auf die beiden Varianten:
- 246 Hörerinnen und Hörer bereiten sich auf die Qualifikationsverfahren gestützt auf Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung des Bundes vor.
- 33 Personen durchlaufen das Verfahren zur Validierung von Bildungsleistungen gestützt auf Artikel 31 der Berufsbildungsverordnung des Bundes.
Das Medianalter der Personen, die einen neuen Lehrvertrag[2] abschliessen, liegt bei 16,8 Jahren. Insgesamt sind 249 Personen über 40 Jahre alt. Ihre Zahl ist stark angestiegen (2022: 194 Personen). Die Geschlechterverteilung bleibt unverändert (Männer: 59,4 %; Frauen: 40,6 %.
Das Verhältnis der Lernenden im dualen System (89,3 %) zu jenen im Vollzeitschulsystem (10,7 %) bleibt unverändert (2022: 89 % zu 11 %).
Über 2300 Bildungsbetriebe
Seit mehreren Jahren verändert sich die Zahl der Bildungsbetriebe kaum. Zurzeit gibt es 2321 Bildungsbetriebe (2022: 2292 Bildungsbetriebe). 1632 Betriebe bilden ein oder zwei Lernende aus und 5 Betriebe bilden je über 50 Lernende aus.
Die Beschäftigungslage entwickelt sich positiv: Im Oktober 2022 waren 137 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren sowie 299 junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 24 Jahren arbeitslos gemeldet, während es im Jahr 2023 nur noch 88 bzw. 268 waren. Diese weiter gesunkenen Zahlen sind erfreulich für die Zukunft der jungen Berufsleute.
Die Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zu den Vertragskündigungen auf Landesebene bleiben tief: Bei den rund 53 400 Lernenden, die im Sommer 2018 erstmals eine duale berufliche Grundbildung antraten, beläuft sich die Lehrvertragsauflösungsquote auf 24 % (EBA und EFZ zusammen). Dem ist anzufügen, dass die Wiedereinstiegsquote der Lernenden, die im Laufe ihrer Ausbildung eine oder mehrere Lehrvertragsauflösungen erlebt haben, bei 79 % liegt. Die meisten haben sehr rasch eine Lösung gefunden.
Die sechs Berufsfachschulen, die der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion unterstellt sind (Gewerbliche und Kaufmännische Berufsfachschule – EPAC, Gewerbliche und Industrielle Berufsfachschule – GIBS, Kaufmännische Berufsfachschule – KBS, Berufsfachschule Soziales-Gesundheit – ESSG, Berufsfachschule für Gestaltung – eikon, Berufsfachschule Fribourg / Freiburg – EMF), beschäftigen zurzeit 656 Lehrpersonen mit 420 Vollzeiteinheiten.
Die VWBD und das BBA danken all ihren Partnern und insbesondere den Bildungsbetrieben ganz herzlich für die Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Berufsbildung im Kanton Freiburg.
[1] Zusätzlich zu den im Kanton wohnhaften Personen, deren Bildungsbetrieb und Berufsfachschule sich im Kanton befinden, umfasst diese Zahl:
- die im Kanton wohnhaften Personen, die einen Lehrvertrag mit einem Bildungsbetrieb im Kanton abgeschlossen haben und den Berufsschulunterricht in einem anderen Kanton besuchen;
- die im Kanton wohnhaften Personen, die einen Lehrvertrag mit einem Bildungsbetrieb ausserhalb des Kantons abgeschlossen haben und den Berufsschulunterricht im Kanton besuchen;
- die in einem anderen Kanton wohnhaften Personen, die den Berufsschulunterricht im Kanton Freiburg besuchen, unabhängig davon, ob sie einen Lehrvertrag mit einem Bildungsbetrieb innerhalb oder ausserhalb des Kantons abgeschlossen haben;
- die verschiedenen Arten von Hörerinnen und Hörern (z.B. Personen nach Art. 32 BBV) und die Personen, die das Verfahren zur Validierung ihrer Bildungsleistungen durchlaufen;
- die Jugendlichen, die Brückenangebote zur Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung besuchen (Integrationskurs, SEMO, Vorlehre, Integrationsvorlehre usw.).
Nur die beim BBA registrierten Verträge werden in dieser Statistik berücksichtigt. Ausgeschlossen sind die Verträge, die in die Zuständigkeit der ILFD (Grangeneuve) oder der BKAD (Handelsmittelschulen) fallen.
[2] Es kann sich um einen Vertrag für eine Erstausbildung oder eine zusätzliche berufliche Grundbildung handeln.