Die Zahl der beim Amt für Berufsbildung (BBA) registrierten Personen, welche eine berufliche Grundbildung absolvieren, beträgt 9’122[1], -0,7% gegenüber der Zahl im Vorjahr. Der grösste Teil der Freiburger Lernenden (7'681) absolviert eine klassische 2-, 3- oder 4-jährige Lehre gemäss der folgenden Aufteilung:
- EBA (2 Jahre) :
- 397 französischsprachige Lernende
- 76 deutschsprachige Lernende
- EFZ (3 oder 4 Jahre) :
- 5'929 französischsprachige Lernende
- 1'279 deutschsprachige Lernende
92,7 % aller Lernenden absolvieren eine berufliche Grundbildung und 7,3 % nutzen Brückenangebote, welche auf die berufliche Grundbildung vorbereiten. Die 2-jährige Lehre, die mit einem eidgenössischen Berufsattest (EBA) abschliesst, gewinnt weiter an Beliebtheit: 473 Jugendliche haben zurzeit einen entsprechenden Vertrag, das sind 12,6 % mehr als im Vorjahr.
Weitere Personen sind beim BBA registriert: in den Vollzeit-Berufsmaturitätsklassen (BM2), in den Brückenangeboten, im Verfahren der Validierung von Bildungsleistungen oder als verschiedene Hörer.
1'459 Personen bereiten sich momentan im Kanton Freiburg auf die Berufsmaturitätsprüfung vor (BM1 und BM2). Das sind 4,2% mehr als im Jahr 2019. Die beliebtesten Ausrichtungen sind nach wie vor: "Wirtschaft und Dienstleistung" sowie "Technik, Architektur, Life Sciences".
Die Gesamtzahl der Schüler in den verschiedenen Brückenangebote ist dieses Jahr um 12,5% gesunken. Obwohl die Vorlehre zugenommen hat (+ 40,4%), ist die Zahl der Schüler in den Integrationskursen stark zurückgegangen (- 37,7%).
267 Personen, meist Erwachsene, durchlaufen die folgenden besonderen Verfahren: Art. 32 und Validierung von Bildungsleistungen. Der Entscheid des Staatsrats im Zuge der Notfallmassnahmen, die Erwachsenenbildung dieses Jahr kostenlos anzubieten, hatte eine markante Erhöhung der Anmeldungen zur Folge. Die Gesamtzahl setzt sich wie folgt zusammen:
- 248 Hörer, die sich gestützt auf Artikel 32 der Bundesverordnung über die Berufsbildung (BBV) auf die Prüfungen vorbereiten (Personen mit Erfahrung);
- 19 Personen, die gestützt auf Artikel 31 BBV das Verfahren für die Anerkennung von Bildungsleistungen durchlaufen.
Das Medianalter von Personen bei Antritt einer Berufsbildung[2] beträgt 17,1 Jahre. Ein Viertel der 9'122 beim BBA registrierten Personen ist jünger als 17,2 Jahre und ein Viertel ist älter als 20,6 Jahre. 204 Personen sind über 40 Jahre alt. Das ist eine leichte Erhöhung gegenüber den 196 im Vorjahr. Die Aufteilung nach Geschlecht (61,2 % Männer und 38,8 % Frauen) bleibt stabil. Junge Frauen sind folglich weiterhin untervertreten in der Berufsbildung.
Der Anteil der Personen, die ihre Ausbildung im dualen System absolvieren, bleibt mit 89,7 % stabil. 10,3 % der Lernenden besuchen ihre Ausbildung im schulischen Vollzeitsystem.
Die Gesamtzahl der Bildungsbetriebe bleibt seit mehreren Jahren stabil. Zurzeit sind es 2'349 (+ 0,6 %). 1'661 Betriebe bilden eine oder zwei lernende Personen aus und nur 27 bilden je über 19 Lernende aus.
An der Beschäftigungsfront hat sich die Situation für junge Menschen in den letzten zwölf Monaten drastisch verschlechtert. Im Oktober 2019 waren 134 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren sowie 293 junge Menschen zwischen 20 und 24 Jahren als arbeitslos gemeldet; 2020 waren es 226 respektive 558 Personen. Hier ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, der auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Krise zurückzuführen ist.
Die sechs Berufsbildungszentren der VWD (EPAC Bulle, GIBS Freiburg, KBS Freiburg, ESSG Posieux, eikon und EMF) beschäftigen insgesamt 634 Lehrpersonen (390 VZÄ).
Das BBA dankt allen seinen Partnern ganz herzlich für ihren Beitrag an die Entwicklung der Berufsbildung im Kanton Freiburg.
[1] Diese Zahl umfasst :
- Freiburgerinnen und Freiburger, die einen Lehrvertrag mit einem Unternehmen im Kanton abgeschlossen haben, aber den Berufsschulunterricht in einem anderen Kanton absolvieren;
- Freiburgerinnen und Freiburger, deren Bildungsbetrieb nicht im Kanton liegt, die aber den Berufsschulunterricht in unserem Kanton besuchen;
- Lernende aus anderen Kantonen, die den Berufsschulunterricht im Kanton Freiburg besuchen und einen Lehrvertrag mit einem Unternehmen im Kanton oder ausserhalb des Kantons abgeschlossen haben;
- verschiedene Hörer (z.B. nach Art. 32 BBV) und Personen im Zuge einer Validierung ihrer Bildungsleistungen;
- Jugendliche, die Brückenangebote zur Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung nutzen (Integrationskurs, SEMO usw.).
Diese Statistik umfasst nur Lernende, die beim BBA registriert sind. Davon ausgeschlossen sind das LIG und die EKSD (Handelsmittelschulen).
[2] Es kann sich um eine erste oder eine zusätzliche berufliche Grundbildung handeln.