2020 hat die Aussenhandelsstatistik bedeutende Änderungen erfahren, um ihre Qualität zu verbessern. Einerseits sind die Produktegruppen mit der in der Europäischen Union geltenden Güterklassifikation in Verbindung mit den Wirtschaftszweigen (CPA) vereinheitlicht worden. Andererseits werden die Daten auf kantonaler Ebene nach einer neuen Methode verteilt, die nun die Adresse des importierenden oder exportierenden Unternehmens, des Eigentümers der Ware, berücksichtigt, statt, wie bisher, die Adresse des Absenders bzw. des ersten Empfängers, der ein Lager oder ein Zwischenhändler sein konnte. Auf kantonaler Ebene hat dies zur Folge, dass monatliche Angaben nur rückwirkend, mit einem Jahr Verspätung zu Verfügung stehen werden. Somit wird der Aussenhandel nicht mehr als Indikator dienen können, um die konjunkturelle Entwicklung im Kanton zu verfolgen. Darüber hinaus sind die Ergebnisse der alten und neuen Statistik nicht vergleichbar, was einen Bruch in der Zahlenreihe bedeutet. Aus diesem Grund hat die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) die Resultate bis ins Jahr 2016 zurückgerechnet.
2019 stand der Kanton Freiburg an 14. Stelle der Schweizer Ausfuhren. Die Freiburger Ausfuhren machten weniger als 2% der Schweizer Ausfuhren aus. Der Kanton Freiburg hat 2019 für knapp 4,7 Milliarden Franken bzw. 262’000 Tonnen Güter exportiert. Verglichen zu 2016 bedeutet dies eine Zunahme um über 20%. Zu den wichtigsten Bestimmungsländern der exportierten Waren zählen Deutschland (18,2%), Frankreich (13,3%), Belgien (9,3%), die Vereinigten Staaten (8,6%) und Italien (7,4%). Nach Güterklasse betrachtet liegen die pharmazeutischen Erzeugnisse (17,5%) an der Spitze, gefolgt von Datenverarbeitungs-, elektronischen optischen Erzeugnissen (14,4%) und Maschinen. (13,4%).
In Sachen Import steht er in der Schweiz an 15. Stelle. Gleich wie die Ausfuhren stellen auch die Einfuhren weniger als 2% der Einfuhren der Schweiz dar. Der Kanton Freiburg hat 2019 für über 3,8 Milliarden Franken bzw. über 1 Million Tonnen Waren eingeführt. Verglichen zu 2016 bedeutet dies eine Zunahme um über 12%. Die wichtigsten Herkunftsländer der importierten Güter sind Deutschland (21,6%), Frankreich (15,8%), Italien (14,6%), China (6,2%) und die Vereinigten Staaten (4,5%). Nach Güterklasse werden hauptsächlich Maschinen (11,7%) importiert, gefolgt von Nahrungs- und Futtermitteln (10,8%) und chemischen Erzeugnissen (10,1%).
Definition
Die Aussenhandelsstatistik basiert sich auf den Zolldeklarationen. Sie erfasst die Einfuhr von Waren aus dem Ausland und die Ausfuhr von Waren ins Ausland. Waren im Transit werden nicht berücksichtigt. Einfuhren und Ausfuhren, deren Wert nicht 1’000 Franken oder Masse nicht 1000 Kilo übersteigt und die im vereinfachten Verfahren gemäss R-25-02 Ziffer 2.1.3 deklariert werden, werden nicht erfasst. Der Wert entspricht dem Preis der verrechneten Ware exklusive Steuern (z.B. MWSt) am Versandort, zusätzlich Transport-, Versicherungs- und sonstigen Kosten bis zur Grenze, abzüglich Rabatte und Skonti. Bei der Einfuhr werden Zollabgaben, Steuern und andere Abgaben kraft schweizerischer Gesetzgebung nicht zum Wert der Ware gerechnet; bei der Ausfuhr werden sie zum Warenwert gerechnet, soweit sie nicht zurückgefordert werden können.