Das Amt für Statistik (StatA) liefert einige Zahlen zum Thema Kriminalität und Recht im Kanton Freiburg.
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Kriminalität und Strafrecht
Im Jahr 2021 gab es im Kanton Freiburg 4057 Verurteilungen, das sind 0,5 % weniger als im Jahr 2020. Diese Abnahme fällt ähnlich aus wie auf Landesebene, wo sie sich auf 0,8 % belief. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Abnahme der Verurteilungen nach Strafgesetzbuch zurückzuführen. Die Verurteilungen nach Ausländer- und Integrationsgesetz, gefolgt von jenen nach Strassenverkehrsgesetz und Betäubungsmittelgesetz haben hingegen gegenüber 2020 zugenommen. Im Verhältnis zur Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner lag der Kanton Freiburg mit 124 Verurteilungen pro 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner im interkantonalen Vergleich an 7. Stelle weit hinter den städtischen Kantonen Baselstadt (267 Verurteilungen) und Genf (197).
In den letzten zehn Jahren tendierten die Verurteilungen nach Strassenverkehrsgesetz, Ausländer- und Integrationsgesetz sowie Strafgesetzbuch nach unten. Die Verurteilungen nach Betäubungsmittelgesetz sind die einzigen, die unverändert geblieben sind. Ihr Anteil pro 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner ist auch der tiefste. Die Verurteilungen nach Strassenverkehrsgesetz sind die häufigsten.
Die Verurteilungen nach Strafgesetzbuch mit der stärksten Veränderung zwischen 2020 und 2021 (in absoluten Zahlen) erfolgten für Straftaten gegen die öffentliche Gewalt (Zunahme um 65 Fälle), gegen Leib und Leben (Zunahme um 25 Fälle) und gegen die Freiheit (Zunahme um 24 Fälle). Betrachtet man die gesamte Zeitreihe, zeigt sich, dass diese Fallzahlen ständig schwanken.
Im Jahr 2021 wurden auf dem Freiburger Kantonsgebiet 260 Personen nach dem Betäubungsmittelgesetz verurteilt. Dies entspricht einer Zunahme um 4,0 % gegenüber 2020. Die Mehrheit der verurteilten Personen sind Männer (92,3 %) und etwas mehr als die Hälfte sind Schweizer Staatsangehörige (52,3 %). Die am häufigsten vertretene Altersklasse ist diejenige der 25-59-Jährigen (74,8 %), gefolgt von den 18-24-Jährigen (24,0 %) und schliesslich den über 60-Jährigen (1,2 %).
Im Jahr 2022 registrierte die Freiburger Kantonspolizei 973 Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt, das sind 17,1% mehr als im Jahr 2021, was über die gesamte Zeitreihe betrachtet eine besonders hohe Zahl ist.
Strassenverkehr
Im Jahr 2022 gab es bei 53,4 % der registrierten Verkehrsunfälle im Kanton Freiburg eine oder mehrere verletzte Personen und bei 46,1 % der Unfälle nur einen Sachschaden. Bei den restlichen 0,5 % handelt es sich um tödliche Unfälle.
Seit den 80er-Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten deutlich zurückgegangen. Die Zahl der verletzten Personen blieb im Beobachtungszeitraum hingegen mehr oder weniger unverändert. Nachdem die Zahl im Jahr 2004 den Höchststand erreicht hatte, nahm sie ab, bis sie im Jahr 2021 wieder zu steigen begann.
Die Gründe für Verurteilungen nach dem Strassenverkehrsgesetz, die sich im Zeitraum 2020-2021 am stärksten verändert haben, sind die qualifiziert grobe Verletzung der Verkehrsregeln (Zunahme um 77,8 %), die missbräuchliche Verwendung eines Ausweises oder von Kontrollschildern (Zunahme um 31,1 %) und das Fahren ohne Berechtigung (Zunahme um 16,1 %). Diese Veränderungen sind mit Blick auf die gesamte Zeitreihe aussergewöhnlich.
Der Führerausweisentzug (39,1%) stellte im Jahr 2022 die am meisten ausgesprochene Administrativmassnahme im Strassenverkehr dar. Die zweithäufigste Massnahme war die Verwarnung (23,9 %) gefolgt von der Aberkennung des ausländischen Führerausweises (8,5 %), dem Entzug des Lernfahrausweises (2,9 %), der Anordnung einer Nachschulung (2,3 %) und schliesslich der Verweigerung eines Ausweises (1,5 %). Die übrigen Fälle machten 21,8 % aus.
Beschäftigung
Im Jahr 2020 waren 0,4 % aller Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) im Kanton Freiburg in der Rechtsberatung angesiedelt. Dieser Prozentsatz liegt nahe beim Landesdurchschnitt von 0,5 %.