Courgevaux/En Triva
Die Fundstelle, die sich im Hangbereich eines heute vollständig verfüllten, rechtwinklig auf den Dy zulaufenden Nebentales erstreckt, wurde zwischen 1988 und 1990 in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren vollständig ausgegraben. Auf einer Fläche von ungefähr 1300 m2 weist sie mehrere Siedlungshorizonte auf. Im Zentrum des Fundplatzes fand sich eine ausgedehnte Ansammlung von Keramikscherben und Steinen, die von einer oder mehreren Siedlungsphasen aus der Mittel- bzw. frühen Spätbronzezeit stammt. Nachgewiesen wurden ausserdem eine auf Schieferplatten angelegte Feuerstelle sowie ein Befund, bei dem es sich wahrscheinlich um den Negativabdruck eines Schwellbalkens handelt.
Aus dem umfangreichen Keramikmaterial (fast 40‘000 Scherben) liessen sich mehrere feinkeramischen Gefässe wir Schalen, Schüsseln, Töpfe, Trichterrandgefässe und Krüge rekonstruiere. Die Henkel sind meist bandförmig, sehr viel seltener X-förmig und kommen an einzelnen Stücken mit einfachen oder mehrfachen Einschnittverzierungen vor. Die Verzierung der Gefässe zeigt eine grosse Vielfalt: umriefte Hohl- oder Vollbuckel, Warzen, Einschnitt, die in Bändern, flächendeckend oder manchmal in Feldern angeordnet sind, schraffierte und konzentrische Dreiecke usw. Die mit Hilfe eines Instrumentes (Ahle, Stäbchen) oder mit dem Finger ausgeführten Eindrücke finden sich angeordnet in horizontalen Reihen, in ährenförmigen Mustern oder flächendeckend. Bemerkenswert ist das äusserst seltene Auftreten von Stempel- und Kerbschnittverzierung.
Das Formenspektrum der Grobkeramik ist deutlich kleiner und setzt sich aus einfachen Schalen und Schüsseln, sowie zweiteiligen Töpfen und Vorratsgefässen mit tonnenförmigem oder S-förmigem Profil zusammen, die im Schulterbereich umlaufende Fingertupfenleisten aufweisen. Unter den spärlich auftretenden Metallobjekten befinden sich eine Nadel vom Typ Binningen und ein mittelständiges Lappenbeil, die für eine Begehung des Fundplatzes in der frühen Spätbronzezeit sprechen (BzD2/HaA1).