Max Jendly, 1945 in Freiburg geboren, studierte in Freiburg Wirtschaftswissenschaften und klassisches Klavier. Zunächst übte er verschiedene Berufe aus, widmete sich dann aber ab 1978 endgültig der Musik. Damit beginnt für ihn eine Reihe von internationalen Engagements in Europa, Russland, den USA, Brasilien und Kuba. Gleichzeitig setzt er sich für die Förderung des Jazz in der Schweiz ein. Als treibende Kraft in der Freiburger Kulturszene eröffnete er 1979 auf Wunsch des Staates Freiburg (Direktion für Erziehung, Kultur und Sport) die Jazzabteilung des Konservatoriums Freiburg, schweizweit die erste ihrer Art. Hier erteilte er Unterricht in Jazz-Klavier und Arrangement und leitete die Ensembleklassen sowie die Big Band des Konservatoriums Freiburg BBCF.
Max Jendly ist auch ein produktiver Komponist und Arrangeur und hat mehr als 30 Musikstücke für Filme und Bühnenproduktionen geschrieben: Für die 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft komponierte er im Auftrag des Kantons Freiburg die «Cantate helvétique No 91» und für die Expo.02 das Musical «Fantasma». Beide Werke führte er gleich selber auf.
Im Jahr 2017 gründete er die «Max Jendly Jazz Big Band» (MJBB), ein permanentes, professionelles Orchester für moderne Musik. Nun hat er angekündigt, die Leitung der MJBB an den mexikanischen Dirigenten Gerry Lopez zu übergeben. Als Abschiedskonzert hat er sich etwas Spezielles ausgedacht: Unter seinem Dirigat wird am Galaabend der «La Schubertiade d'Espace 2» die MJBB gemeinsam mit einem Kammerorchester aus professionellen ukrainischen Musikerinnen und Musikern, die in die Schweiz geflüchtet sind, auftreten.
In seinen zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten hat Max Jendly während seiner langen musikalischen Karriere eine Kultur des Teilens gelebt, von der mehrere Generationen von musikschaffenden und musikbegeisterten Menschen im Kanton Freiburg und anderswo profitiert haben. Der Preis wird einer Persönlichkeit verliehen, die sich stark im Freiburger Kulturleben engagiert und so die Musikgeschichte des Kantonsgeprägt hat, und sich gleichzeitig schweizweit und international einen Namen machte.
Das Datum der Preisverleihung an Max Jendly wird nach Absprache mit dem Preisträger zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
Kulturpreis des Staates Freiburg
1987 beschloss der Staatsrat, den «Kulturpreis des Staates Freiburg» einzurichten. Mit diesem Preis wird eine Person oder Personengruppe für ihr kulturelles Engagement ausgezeichnet oder eine kulturschaffende Person für ihr Gesamtwerk geehrt. Der Kulturpreis wird alle zwei Jahre vom Staatsrat vergeben. Im Jahr 2020 verlieh der Staatsrat den Preis an die Schauspielerin Jacqueline Corpataux, um ihr künstlerisches Lebenswerk und ihren Einfluss auf die Bühnenkunst und das Theaterschaffen im Kanton Freiburg zu würdigen.