Zur Förderung der verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen (Bühnenkunst, Musik, bildende Kunst, Literatur, Kino usw.) sowie von anderen kulturellen Veranstaltungen und Kooperationsprojekten vergab das Amt für Kultur Subventionen in Höhe von 4 665 000 Franken.
Wichtige Ereignisse
Erfahren Sie hier die Highlights für 2023
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- 89,4 % (90 %) der gewährten Beiträge waren für die Förderung des Kulturschaffens bestimmt und 10,6 % (10 %) gingen an kulturelle Veranstaltungen. Die kulturellen Ausdrucksformen wurden dabei wie folgt berücksichtigt:
Ausdrucksformen 2023 2022 Theater / Zirkus 48,6 % 51,2 % Interdisziplinäre Projekte 5,3 % 4,9 % Musik 29,5 % 24,5 % Tanz / Performance 1 % 3,2 % Bildende Kunst 6,1 % 7,7 % Literatur / Publikationen 4,3 % 3,7 % Film / Video 5,2 % 4,8 % Besondere Ereignisse:
- Die Revision des Gesetzes über die kulturellen Angelegenheiten (KAG) stützte sich auf ein partizipatives Vorgehen, das die betroffenen öffentlichen Partner und kulturellen Kreise einbezog. Das daraus resultierende Kulturkonzept wurde im Dezember 2023 vom Staatsrat genehmigt: Es wird als Grundlage für den weiteren Verlauf der Gesetzesrevision dienen.
- Die BKAD hat mehrere Förderungsinstrumente angepasst, um den Kultursektor bei der Bewältigung struktureller Schwächen zu unterstützen. Angestrebt wird dabei insbesondere eine gerechtere Bezahlung der Kulturschaffenden und eine bessere soziale Vorsorge. Die Förderinstrumente für das Kulturschaffen in den Bereichen der darstellenden Künste und der zeitgenössischen Musik wurden überarbeitet. Es wurden Stipendien für künstlerische Forschungsaufenthalte eingeführt. Zudem gab es zwei Ausschreibungen (Aufrufe zur Einreichung von Kooperationsprojekten) für Kooperationsprojekte in den Bereichen Kultur, Soziales und Tourismus, die auch Partnerschaften mit Vereinen und Amateurkreisen umfassen.
- Die BKAD unterstützte Projekte von kantonaler Bedeutung wie den Verein BURO, der Begleit- und Beratungsleistungen für Kulturschaffende und -unternehmen anbietet, sowie den Verein In Situ, der einen Online-Kulturkalender und Kulturverzeichnis entwickelt hat.
- Kultur & Schule hat ein Online-Portal aufgeschaltet, das die Anmeldung für die kulturellen Aktivitäten für die Schulen vereinfacht, mit dem Ziel, den Zugang junger Menschen zur Kultur zu verbessern. Das Festival fand im 2023 in Form eines Kulturmonats in den Schulen im November mit mehr als 15 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.
- Im Rahmen der Covid-Unterstützungsmassnahmen hat der Staat Freiburg gemeinsam mit dem Bund in den Jahren 2021 bis 2023 fast 100 Transformationsprojekte – darunter 10 interkantonale Projekte – mit etwas mehr als 3,8 Millionen Franken unterstützt. Diese Finanzhilfe half den von der Krise geschwächten Freiburger Kulturunternehmen und Kulturschaffenden, verschiedene Projekte zur Stärkung und Entwicklung des Kultursektors durchzuführen, sei es, um neue Zielgruppen anzusprechen oder Publikum zurückzugewinnen, oder um ihre Aktivitäten umzustrukturieren.
- Die Alpsaison wurde als lebendige Tradition in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Ausübung der darstellenden Künste in frankoprovenzalischen Patois und in Senslerdeutsch, das Amateurtheater und das Giessen von Viehglocken aus Bronze wurden für den Kanton Freiburg in die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz aufgenommen.
- Der Vorentwurf des Projekts für das kantonale interinstitutionelle Lager für Kulturgüter (SIC) in Givisiez wurde am 20. September 2023 vom Steuerungsausschuss (COPIL) genehmigt. Die Botschaft des Staatsrats an den Grossen Rat ist in Vorbereitung. Das Vorprüfungsgesuch wurde von den zuständigen Behörden und Ämtern genehmigt. Die Unterlagen für das ordentliche Baubewilligungsgesuch wurden am 27. Oktober 2023 veröffentlicht. Die Belegung der Lagerhallen in Romont muss bis 2026 für die Sammlungen des Kulturerbes, die in die neue KUB umziehen, und bis zur Bereitstellung des SIC in Givisiez im Jahr 2028 für die universitären Sammlungen fortgesetzt werden.
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Die Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg (KUB) sammelt und stellt der kantonalen Bevölkerung und der akademischen Gemeinschaft dokumentarische Ressourcen auf allen Medientypen zur Verfügung. Zudem ist die KUB auch ein Treffpunkt und ein Kulturzentrum im Herzen der Stadt und des Kantons.
Im Jahr 2023 machte die Baustelle der neuen KUB mit der Fertigstellung des Rohbaus der Westerweiterung und dem Aufbau der Stockwerke der Osterweiterung grosse Fortschritte. Parallel dazu wird der künftige Betrieb vorbereitet. In diesem Jahr wurden neue Dienstleistungen eingeführt, wie die Online-Presseplattform «PressReader» oder das personalisierte und individualisierte Schulungsangebot «Book a librarian». Auch wurden mehrere Projekte im Bereich des Kulturerbes realisiert, wie die Vernissage der Installation Èvokâ oder das Projekt zur Erfassung des audiovisuellen Erbes des Kantons.
38 567 neue Dokumente – Bücher, Zeitschriften, DVDs, elektronische Ressourcen: Die KUB stellt der Bevölkerung eine breite Palette von Dokumenten kostenlos zur Verfügung, die jede und jeder im Alltag nutzen kann. 583 000 konsultierte Artikel – Aus den rund 18 170 elektronischen wissenschaftlichen Zeitschriften, die in Form von Paketen abonniert wurden, wurden über 604 000 Artikel heruntergeladen, hauptsächlich durch die universitäre Gemeinschaft.
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Das Konservatorium Freiburg bietet der Bevölkerung des Kantons im Rahmen des Amateurstudiums sowie des berufsvorbereitenden Studiums eine qualitativ hochstehende Ausbildung in Gesang und Instrumentalmusik, Tanz und Schauspiel an. Mit jährlich über 200 öffentlichen Veranstaltungen hat sich die Institution fest im Kulturleben des Kanton etabliert.
Das Konservatorium verstärkt Jahr für Jahr seine Verbindungen zu anderen kulturellen Institutionen des Kantons Freiburg und baut gleichzeitig neue Kooperationen auf. Im November 2023 konnte eine erste Zusammenarbeit mit dem Schloss Greyerz anlässlich der Nacht der Museen eingegangen werden.
Im Jahr 2023 nahm das Konservatorium 4200 Schülerinnen und Schüler auf und baute seinen Intensivstudiengang aus. Dazu bot es 3 % seiner Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in den Intensivstudiengang (Bildungsgänge für junge Talente oder berufsvorbereitende Ausbildung) einzusteigen.
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Museum für Kunst und Geschichte
Das MAHF besteht aus drei Teilen: dem Ratzéhof (elegantes Stadtpalais aus der Renaissance), dem ehemaligen Schlachthof und dem Gebäude für Sonderausstellungen Der Garten des MAHF bildet eine prächtige Kulisse für Grossskulpturen. Die im MAHF gesammelten Werke dokumentieren die Kulturgeschichte des Kantons. Mit der Dauerausstellung der Sammlung und den Wechselausstellungen bietet das Museum Schlüssel zum Verständnis der Vergangenheit und der Gegenwart und sensibilisiert das Publikum für das Schaffen der Freiburger Künstlerinnen und Künstler. Das ganze Jahr über finden zahlreiche öffentliche Veranstaltungen statt.
Neben den sehr guten Besucherzahlen des Museums ist insbesondere die Ausstellung «Code-Verse» von Ryoji Ikeda zu nennen, die einen grossen Zustrom jüngerer Personen verzeichnete. Die Ausstellung erzeugte ein gutes Medienecho. Es kamen sogar Menschen aus dem Ausland, um die Arbeit des aus Japan stammenden Künstlers kennenzulernen. Auch die Performance des französischen Künstlers Abraham Poincheval im Rahmen der Ausstellung «Corpus: Der isolierte Körper» bildeten einen der Höhepunkte des Jahres 2023.
Im Jahr 2023 zählte das MAHF 16 440 (18 149 im Jahr 2022) Besucherinnen und Besucher, darunter 2312 (2307) Schülerinnen und Schüler. Dies ist eines der besten Ergebnisse der letzten 20 Jahre.
Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle
Der Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle (JTNSP) ist ein magischer Ort, der sich als Hommage an die Kreativität eines legendären Künstlerpaars des 20. Jahrhunderts versteht. Neben den ständig gezeigten Werken präsentiert der Espace auch regelmässig Sonderausstellungen. Zu entdecken gibt es Designerinnen und Designer aus der Schweiz und anderswo, deren Werke von einem fruchtbaren Dialog mit dem Werk von Jean Tinguely oder Niki de Saint Phalle zeugen.
Im Espace JTNSP wurde die Doppelausstellung in Zusammenarbeit mit dem in Villars-sur-Glâne ansässigen Atelier CREAHM vom Publikum sehr geschätzt. Im Mai fand im Espace eine Feier zum 25-jährigen Bestehen der Institution statt. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Ansprache von Alain Berset, Bundespräsident im Jahr 2023, am 1. August, die im Espace JTSNP aufgezeichnet wurde.
Im Jahr 2023 wurde der Espace von 22 320 (18 999) Personen besucht. Ähnlich wie beim MAHF ist dies eines der besten Ergebnisse der letzten Jahre.
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Das Naturhistorische Museum Freiburg ist mehr als nur ein Gebäude mit Ausstellungsobjekten. Im Museum wird laufend inventarisiert, konserviert, recherchiert. Es werden Ausstellungen vorbereitet, Wissen wird vermittelt, Unterhaltung wird geboten und nicht zuletzt werden auch Fragen zu Flora und Fauna beantwortet.
Das NHMF war im Jahr 2023 hauptsächlich mit folgenden wichtigen Arbeiten beschäftigt: Mit der Volksabstimmung über den Verpflichtungskredit für den Umzug des Museums in das ehemalige Zeughaus und die Gestaltung einer neuen Dauerausstellung, die im Juni vom Volk angenommen wurde, mit verschiedenen wissenschaftlichen Projekten, der Eröffnung von drei Sonderausstellungen und dem Empfang von 220 Schulklassen. Damit weist das MHNF ein sehr erfreuliches Jahresergebnis auf.
Im Jahr 2023 zählte das NHMF 66 897 (59 4962022) Besucherinnen und Besucher, davon 7074 (6696) Schülerinnen und Schüler.
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Als Kulturstätte von nationaler Bedeutung und Museum für Kunst und Geschichte präsentiert das Schloss Greyerz seine achthundertjährige Geschichte mit einer reichen Sammlung von Werken und Objekten. Als ehemalige Künstlerkolonie bietet es das ganze Jahr über ein reichhaltiges Programm an Kunstausstellungen und kulturellen Veranstaltungen an.
Im Zuge der Arbeiten zur Neugestaltung und Aufwertung der Sammlungen erhielt das Schloss 2023 eine neue Präsentation, die den Märchen und Legenden aus dem Greyerzerland gewidmet ist. Der in einem Raum des grossen Turms untergebrachte Sagensaal (Salle des Légendes) beinhaltet eine audiovisuelle Präsentation, die in Zusammenarbeit mit den Freiburger Animationskünstler Sam und Fred Guillaume entstanden ist.
Im Jahr 2023 haben 183 000 Personen die Tore des Schlosses Greyerz durchschritten, gegenüber 163 612 im Jahr 2022. Das Schloss Greyerz ist das am zweithäufigsten besuchte Schloss des Landes und eines der beliebtesten Schlösser der Schweizer Bevölkerung, die die Mehrheit der Besucherinnen und Besucher ausmacht (über 46 %).
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Das Vitrocentre Romont ist ein nationales Forschungszentrum, das 1988 gegründet wurde und sich ganz der Glaskunst widmet. Es hat den Auftrag, diese identitätsstiftende und von anderen Schweizer Institutionen wenig beachtete Kunst zu dokumentieren, zu erforschen und aufzuwerten
Das Vitrocentre Romont organisierte zwei internationale Kolloquien, an denen Fachleute aus dem In- und Ausland teilnahmen: «Concepts and Aesthetics: New Tendencies in Glass Art (20th-21st centuries)», Romont, 22. September 2023 (VCR / Fondazione Giorgio Cini / Le Stanze del Vetro) und «Interiors Reconfigured: Changing Materiality and Craftsmanship in the Decorative Arts of the Middle East and North Africa (18th-20th centuries)», Romont, 3./4. November 2023 (VCR / CNRS, InVisu).
Im Jahr 2023 wurde die Open-Access-Publikationsplattform des Vitrocentre Romont, vitrosearch.ch, durchschnittlich von 1590 Nutzerinnen und Nutzern pro Monat aufgerufen.
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Das Römermuseum Vallon st ein archäologisches Museum, das über einer Fundstelle erbaut wurde. Es dient dazu, zwei römische Mosaike zur Geltung zu bringen und zu präsentieren.
Das Museum eröffnete den ersten Teil seiner neuen Ausstellung «À vous de voir. Das Musée romain de Vallon s'imagine» am 31. März 2023 mit dem Ziel, die Bedeutung und die Einzigartigkeit der Ausgrabungsstätte und ihrer Fundobjekte zu zeigen.
Im Jahr 2023 wurde das Museum von 3894 (4393) Personen besucht und führte 72 (47) Führungen in Französisch, Deutsch und Italienisch sowie 28 (73) pädagogische Veranstaltungen durch.
Kennzahlen
Die Anzahl der Transformationsprojekte (Covid-Unterstützungsmassnahme), die im Kanton Freiburg zwischen 2021 und 2023 durchgeführt wurden.
Die Anzahl der Personen, die im Jahr 2023 die kantonalen Museen (Naturhistorisches Museum, Museum für Kunst und Geschichte und Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle) besucht haben. Erstmals haben diese Institutionen zusammen die symbolische Grenze von 100 000 Besucherinnen und Besuchern überschritten.
Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die im November am 6. Festival Kultur & Schule teilgenommen haben, das in Form eines Kulturmonats für Schulen stattfand. Das neue Format fand grossen Anklang und wurde von dreimal mehr Schülerinnen und Schülern als üblich besucht.