Das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg (AAFR) erfasst, inventarisiert und dokumentiert die archäologischen Denkmäler des Kantons und sorgt für deren Schutz, Erhaltung und Erschliessung. Es führt Ausgrabungen durch, erstellt wissenschaftlichen Dokumentationen von archäologischen Funden und setzt sich gegebenenfalls für die Erhaltung der Denkmäler ein. Daneben betreibt das Amt Öffentlichkeitsarbeit, um die Funde verschiedenen Zielgruppen zu präsentieren.
Carmen Buchillier hat 30 Jahre ihrer Berufslaufbahn dem Amt für Archäologie und der Freiburger Archäologie gewidmet. Sie erwarb 1982 an der Universität Freiburg das Lizentiat (heute Master) in Literatur und Geschichte des Altertums. Danach setzte sie ihre Studien an der Universität Florenz (Italien; 1983/84), an der Ecole Pratique des Hautes Etudes de Sorbonne in Paris (1985/86) und an der Universität Perugia (Italien; 1986) fort. Im Jahr 1992 erwarb sie am der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg das Gymnasiallehrdiplom und schloss im selben Jahr ihre Ausbildung in Museumskunde ab.
Ihre Tätigkeit beim Amt für Archäologie des Kantons Freiburg begann Carmen Buchillier 1986 als wissenschaftliche Mitarbeiterin. 1996 wurde sie zur Abteilungsleiterin und 2002 zur Adjunktin des Kantonsarchäologen befördert. Ausserdem war sie von 1999 bis 2003 mit einem Pensum von 50 % als Konservatorin des römischen Museums in Vallon tätig. Im Jahr 2001 sowie im 2010 übernahm sie ad interim das Amt des Kantonsarchäologen und wurde schliesslich 2011 zur Kantonsarchäologin ernannt. Diese Zeit war geprägt vom Abschluss der wissenschaftlichen Arbeiten in Zusammenhang mit den Nationalstrassen sowie weiterer langfristiger Projekte, woraufhin das Amt sich wieder punktuelleren archäologischen Untersuchungen widmete. Carmen Buchillier stellte daher Überlegungen zur Neuorganisation des Amtes an und gab den Anstoss für Änderungen. Die Person, die ihre Nachfolge antritt, wird somit ein Amt übernehmen, das sich erheblich von dem unterscheidet, wie dieses noch vor weniger als 10 Jahren aussah. Neue Arbeitsmethoden und -verfahren mit den neuesten Technologien wurden eingeführt, ebenso ein neues Verfahren zur Begleitung von "Linienbaustellen", das nachweislich das Potenzial hat, die Kenntnisse über die archäologische Karte des Kantons zu verbessern.
Carmen Buchillier hat zahlreiche Partner an ihren beruflichen Erfahrungen teilhaben lassen. So hat sie sich an der pädagogischen Hochschule (Ur- und frühgeschichtliche Archäologie) und an der Universität Freiburg (Einführungskurs in die Archäologie) an der Ausbildung der künftigen Primarschullehrpersonen beteiligt. Seit 2007 ist sie zudem Redaktorin beim Historischen Lexikon der Schweiz und über ihre Forschungstätigkeit sind zahlreiche Publikationen erschienen. Sie ist Mitglied mehrerer archäologischer Vereine oder Vereinigungen (darunter die Vereinigung Pro Vistiliaco, die sie während sechs Jahren präsidierte) sowie Museen; sie sitzt im Vorstand der Konferenz Schweizerischer Kantonsarchäologinnen und Kantonsarchäologen KSKA und war Präsidentin des Vereins "Archéologie Suisse / Archäologie Schweiz / Archeologia Svizzera". Darüber hinaus hat sie sich dafür eingesetzt, dass die Archäologie und die Baudenkmäler in die laufende Revision des kantonalen Richtplans sowie in die neuen Raumplanungsinstrumente einbezogen werden.
Die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport dankt Carmen Buchillier für ihren grossen Einsatz, für ihr unermüdliches Engagement bei der Suche nach Lösungen mit allen Beteiligten und für die enorme Arbeit, die sie im Dienste des Staates geleistet hat. Sie wird sie zu gegebener Zeit offiziell verabschieden. Ihre Stelle wird demnächst ausgeschrieben.
Carmen Buchillier, Vorsteherin des Amts für Archäologie des Staates Freiburg (AAFR), wird Ende März 2018 in Frühpension gehen
Carmen Buchillier, die seit dem 1. Januar 2011 das Amt für Archäologie des Staates Freiburg (AAFR) bei der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) leitet, wird per 1. April 2018 in Frühpension gehen.
Veröffentlicht am 03. November 2017 - 11h00
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Herausgegeben von Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten
Letzte Änderung: 03.11.2017 - 11h00