Nach dem Abschluss der Studienarbeiten und der Teilausschreibung liegt nun ein detailliertes Projekt für den Umbau des ehemaligen Zeughauses und die Realisierung der neuen Dauerausstellung vor. Für die Umsetzung beantragt der Staatsrat beim Grossen Rat einen Verpflichtungskredit von 65,5 Millionen Franken.
Der Abschluss der Projektstudien für den Umzug und den Bau des neuen Museums auf dem Zeughausareal sowie für die Gestaltung einer neuen Dauerausstellung markiert für das NHMF eine wichtige Etappe im Hinblick auf seine seit Jahrzehnten angestrebte Vergrösserung und Modernisierung. Die bald 200-jährige Institution soll im ehemaligen Zeughaus eine zeitgemässe Infrastruktur bekommen, um dem Publikum ein hochwertiges Museumserlebnis zu bieten und um ihre wissenschaftlichen Sammlungen weiterhin gemäss ihrem Auftrag entwickeln, erforschen und erschliessen zu können. Das NHMF soll so in der Museumslandschaft des 21. Jahrhunderts auf kantonaler und nationaler Ebene weiter an Attraktivität gewinnen und zur Ausstrahlung von Kanton und Stadt Freiburg beitragen. Als lebendiges Kulturzentrum wird es die Entwicklung des Quartiers Les Arsenaux mitprägen und zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs für die ganze Freiburger Bevölkerung werden. Es wird das touristische Angebot des Kantons stärken und diesen so für auswärtige Besucherinnen und Besucher noch attraktiver machen.
Ein Plus für das Museum, für das alte Zeughaus und für das Publikum
Das Projekt des Freiburger Büros Zamparo Architectes für das künftige Museum löst zum einen die aktuellen Infrastrukturprobleme des NHMF und wertet zum anderen das denkmalgeschützte alte Zeughaus auf, das renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Zum Projekt gehört ausserdem eine Grünanlage, die der Sensibilisierung für die Biodiversität und deren Förderung dient. Sie wird allen offenstehen und so zur Attraktivität des Quartiers und der Stadt beitragen.
Dank der Aufstockung des Gebäudes wird das neue Museum eine Nutzfläche von 6064 m² umfassen. Dies entspricht nahezu einer Verdoppelung, wobei die Vergrösserung hauptsächlich die öffentlich zugänglichen Räume betrifft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Werkstoff Holz. Die historische Holzstruktur des Gebäudes wird bewahrt, und für die neuen Holzelemente wird Fichtenholz aus Freiburger Wäldern genutzt. Der Charakter des ehemaligen Zeughauses bleibt ebenso erhalten wie die einladende und familienfreundliche Atmosphäre des heutigen Museums. Das neue Gebäude entspricht dem Minergie-P-Standard. Der Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist gewährleistet.
Das architektonische Herzstück ist das grosszügige Foyer, das den Empfangsbereich, eine Cafeteria und den Museumsshop beherbergt. Das geräumige und lichtdurchflutete Treppenhaus im Zentrum dient als Kommunikations- und Bindeglied zwischen den verschiedenen Museumsräumen und bietet Zugang zu allen Ausstellungssälen. Gut 2200 m² sind für die Dauer- und Sonderausstellungen vorgesehen. Die neue Dauerausstellung wird sich auf zwei Etagen mit globalen und regionalen Themen der Natur befassen. Im aufgestockten Teil wird ein grosser Raum für zeitgemäss gestaltete Sonderausstellungen zu aktuellen Themen zur Verfügung stehen. Dessen modulierbarer Charakter ermöglicht es, die Fläche dem jeweiligen Thema und der Szenografie anzupassen.
Im Weiteren sind Räume für kulturelle Veranstaltungen, die Kulturvermittlung, die Konsultation der Sammlungen, die Verwaltung, die technischen Werkstätten und die Tierpräparation sowie ein Mehrzweckraum vorgesehen. Die naturwissenschaftlichen Sammlungen hingegen werden nicht im Museum selbst, sondern im zukünftigen interinstitutionellen kantonalen Lager für Kulturgüter (SIC) untergebracht.
Eröffnung für 2028 geplant
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 60,3 Millionen Franken für das Gebäude und auf 10,8 Millionen Franken für die Dauerausstellung. Abzüglich des Betrags für den Studienkredit von 5,6 Millionen Franken beantragt der Staatsrat beim Grossen Rat einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 65,5 Millionen Franken für die Umsetzung des Projekts.