Eine Expertenjury hat die eingegangenen Bewerbungen für ein Mobilitätsstipendium zur Realisierung eines künstlerischen Projekts im Zeitraum 2018/19 geprüft. Nach eingehenden Beratungen fiel ihre Wahl schliesslich auf die Projekte von Mélanie Rouiller und Vanessa Safavi.
Mélanie Rouiller auf den Spuren von Heidi Mosbacher
Mélanie Rouiller widmet ihr Projekt dem Leben von Heidi Mosbacher und zeichnet auf künstlerische Weise ihren bewegten Lebensweg nach, der sie von einer Laufbahn als Chemikerin in Deutschland bis zur Forscherin im südamerikanischen Dschungel geführt hat, wo sie Faultiere erforscht. Die Fotografin Mélanie Rouiller wird dieses Jahr nach Brasilien, in die Vereinigten Staaten, nach Deutschland und Österreich reisen, um Nachforschungen anzustellen und Informationen über Heidi Mosbacher und ihr aussergewöhnliches Schicksal zu sammeln. Sie wird aus Fotografien, Tonaufnahmen sowie Text und Design eine Arbeit über ihre Abenteuer gestalten und dabei Techniken der Augmented Reality verwenden. So wird sie die verschiedenen Facetten des Lebens von Heidi Mosbacher, die Erinnerungen an sie sowie ihre Erlebnisse und Visionen beleuchten und mit der heutigen technologischen Welt konfrontieren.
Vanessa Safavi, Poesie zwischen städtischem Raum, Körper und Technologie
Die Freiburger Bildhauerin Vanessa Safavi wird dieses Jahr nach Hongkong reisen, um dort ihr Projekt "Seeking Missing Friend" zu realisieren. Dazu will sie ein Video über den städtischen Raum und das ständige Streben nach technologischem Fortschritt in unserer Gesellschaft drehen und dabei das Poetische suchen, das diesen beiden Sphären anhaftet. Die Künstlerin interessiert sich dabei vor allem für Materialien wie Latex, Silikon und alle Arten von Gummi und Kautschuk, mit denen die Haut und der menschliche Körper nachgebildet werden kann. Sie wird die Herstellung von Latexhandschuhen in einer Fabrik in Hongkong sowie städtische Szenen in China visuell festhalten und dann aufbauend auf ihr bisheriges künstlerisches Schaffen zum ersten Mal zeitgenössische Themen wie die Identität und die Darstellungen des Körpers, der Bewegung, der Technologie sowie der urbanen und industriellen Räume in einer Videoarbeit ästhetisch und poetisch erforschen.
Mobilitätsstipendium für das künstlerische Schaffen
Die EKSD schreibt jedes Jahr ein oder mehrere Mobilitätsstipendien mit einem Betrag von höchstens 20 000 Franken aus, um professionellen Kunstschaffenden aus Freiburg die Realisation eines Schaffensprojekts zu ermöglichen, das einen drei- bis sechsmonatigen Aufenthalt ausserhalb ihrer Sprachregion oder im Ausland erfordert. Die nächste Ausschreibung findet im August 2018 statt.