Die kulturellen Institutionen Freiburgs sind gesetzlich verpflichtet, das Kulturerbe des Kantons zu erhalten. Jahrzehntelang haben das Staatsarchiv, die Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB), das Museum für Kunst und Geschichte, das Naturhistorische Museum, das Amt für Kulturgüter und das Amt für Archäologie diese Kulturgüter in zahlreichen verstreuten Depots eingelagert. Die verfügbaren Lagerflächen sowie die Bedingungen für die Verwaltung und Erhaltung erweisen sich jedoch heute als unzulänglich und es braucht dringend eine neue Lösung. Im Juni 2014 stimmte der Grosse Rat mit der Gewährung eines Studienkredits für den Aus- und Umbau der KUB grundsätzlich einer Studie über eine gemeinsame Lagerung für die kulturellen Institutionen zu, da im entsprechenden Projekt externe Lagerflächen vorgesehen sind (Botschaft 2014-DICS-34). Die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) beauftragte anschliessend das Amt für Kultur, in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt eine gemeinsame, professionelle Lösung für eine dauerhafte Lagerung zu suchen.
Die durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass die zehn hauptsächlich betroffenen Ämter und Institutionen in den kommenden 25 Jahren zusammen schrittweise 18 000 m2 mehr an Lagerfläche benötigen. Fünf Varianten (Miete, Umbau von vorhandenen Hallen, Neubau) wurden in einer vertieften Machbarkeitsstudie mit Ortsbesichtigungen geprüft. Eine dieser Varianten betraf das Gebäude der Schumacher AG, ein Freiburger Unternehmen, das in der Schweiz auf dem Markt der Industrie- und Handbuchbinderei sowie der Buchlogistik führend ist und in seiner Logistikabteilung Flächen zur Verfügung stellen könnte. Dieses in Schmitten im Sensebezirk gelegene Gebäude bietet eine ideale, bedarfsgerechte Lösung. Zudem ist dies die günstigste Variante, die zudem eine vorteilhafte Infrastruktur mit idealen Lager- und Logistikbereichen für die Einrichtung des SIC bieten würde. Damit würde diese Lösung eine gemeinsame und professionelle Führung der Erhaltung des kantonalen Kulturerbes aus Büchern, Archivbeständen sowie zahlreichen Gegenständen unterschiedlicher Art ermöglichen. Mit dem Kauf des Gebäudes liessen sich zudem bedeutende Mietkosten für die gegenwärtig genutzten Räume einsparen, was der Politik des Staates entgegenkommt, der den Kauf von Immobilien einer Langzeitmiete vorzieht. Auch könnten damit die städtischen Räume, die bisher als Lager verwendet werden, für andere Zwecke genutzt werden.
Die Firma Schumacher AG mit ihren 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird ihren Betrieb an diesem Standort weiterführen und dafür längerfristig Flächen vom Staat mieten. Durch die gemeinsame Nutzung des Gebäudes mit dem SIC ergibt sich ein interessantes Potential zur Zusammenarbeit in den Bereichen der Buchlogistik, der Buchbinderei und der technischen Dienstleistungen.
Der Staat Freiburg möchte das Gebäude der Schumacher AG in Schmitten kaufen und dort sein interinstitutionelles kantonales Lager für Kulturgüter (SIC) einrichten
Der Staat Freiburg möchte das Gebäude der Schumacher AG in Schmitten kaufen und umbauen, um dort sein kantonales interinstitutionelles Lager für Kulturgüter (SIC) einzurichten. Der Kaufpreis beläuft sich auf 20.2 Millionen Franken. Der Grosse Rat wird im Herbst 2016 über den Kreditantrag entscheiden, der auch die Umbaukosten einbeziehen wird. Die Gesamtkosten dürften sich auf rund 30 Millionen Franken belaufen. Dank des Gebäudekaufs können aber Mietkosten eingespart werden. Die Firma Schumacher wird ihren Betrieb an diesem Standort weiterführen und mit dem SIC zusammenarbeiten.
Veröffentlicht am 09. März 2016 - 12h00
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Herausgegeben von Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten
Letzte Änderung: 09.03.2016 - 12h00