Gibt es ausreichend Interesse bei den Eltern, deren Kinder in der 1H eingeschrieben sind oder ab nächstem Schuljahr an der Primarschule Vignettaz die Klasse 2H besuchen werden, kann das von den Lehrpersonenteams entwickelte Projekt umgesetzt und in der Stadt Freiburg können zwei zweisprachige Klassen eröffnet werden. Dieses neue Angebot kommt dank dem grossen Einsatz der Ämter für französisch- und deutschsprachigen Unterricht, der Schuldirektionen der betreffenden Schulen sowie der Stadt Freiburg zustande. Es handelt sich um eine Premiere im Kanton.
Um was geht es?
Das an der Primarschule Vignettaz entwickelte Pilotprojekt basiert auf wechselseitigem zweisprachigen Unterricht. Die Klassen setzten sich aus deutschsprachigen und französischsprachigen Schülerinnen und Schülern (idealerweise in gleicher Anzahl) zusammen und die Lehrpersonen dieser Klasse erteilen den Unterricht in beiden Sprachen. Im Stundenplan wird festgelegt, welche Lektionen und Aktivitäten in französischer und welche in deutscher Sprache erteilt bzw. durchgeführt werden. Einzige Ausnahmeist der Unterricht in der Erstsprache, für den die deutsch- und die französischsprachigen Schülerinnen und Schüler während 2 Wochenlektionen in der 2H getrennt unterrichtet werden.
Wie wird das Pilotprojekt finanziert?
Das Führen einer zweisprachigen Klasse erfordert zusätzliche Ressourcen. Gemäss dem Leitfaden vom 13. November 2020 zur Förderung des Sprachenlernens (Immersionsunterricht) übernimmt die EKSD den zusätzlichen Aufwand, den die Lehrpersonen der Klasse während der Pilotphase leisten. Die Stadt Freiburg stellt das nötige Zusatzmaterial zur Verfügung, und zwar nicht nur für dieses Pilotprojekt, sondern auch für weitere Projekte zur Förderung des Sprachenlernens in anderen Klassen der Schule.
Wer kann am Projekt teilnehmen?
Die künftigen Schülerinnen und Schüler der Klassen 1H und 2H an der Primarschule Vignettaz. Es sind keine Vorkenntnisse der Partnersprache erforderlich. Es geht vor allem darum, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich mit der Partnersprache vertraut zu machen, ihr Interesse am Sprachenlernen durch ein «Sprachbad» zu wecken und die Zweisprachigkeit an der Primarschule Vignettaz zu leben. Diese Primarschule eignet sich besonders für dieses Pilotprojekt, weil sie bereits eine französisch- und eine deutschsprachige Abteilung hat. In den beiden zweisprachigen Klassen sind auch Kinder aus Familien willkommen, deren Erstsprache weder Deutsch noch Französisch ist.
Die nächsten Schritte
Die vom Pilotprojekt betroffenen Eltern werden in einem persönlichen Schreiben zu einem Treffen eingeladen, an dem sie weitere Informationen erhalten werden. Bei Interesse können sie ihr Kind bis zum 30. April anmelden. Sollten die Anmeldungen die Kapazität der einzelnen Klassen übersteigen, so entscheidet das Los. Das Pilotprojekt ist für eine Dauer von 3 Jahren vorgesehen. Es wird begleitet und regelmässig evaluiert. Zudem wird eine Expertengruppe die Möglichkeiten einer Ausweitung dieses zweisprachigen Unterrichts auf andere Stufen der Schule, d.h. von 3H bis 8H, und dann auf andere Schulen prüfen.