Seit Beginn der Krise haben Bund und Kantone besondere Unterstützungsmassnahmen für die Kultur eingeführt. Im Kanton Freiburg hat der bisher ausbezahlte Betrag von über 9,3 Millionen Franken es ermöglicht, den finanziellen Schaden von Kulturschaffenden und -unternehmen zu begrenzen. Diese Massnahmen sind vorerst bis Ende 2021 geplant, aber das Bundesparlament wird in der Wintersession eine Verlängerung bis Ende 2022 beantragen, was der Staat Freiburg wünscht. In dem Masse, in dem sich das kulturelle Leben erholt und das Publikum allmählich wieder in die Theatersäle und Veranstaltungslokale zurückkehrt, ermöglicht das Unterstützungsangebot den Kulturunternehmen, die mit der Erholung verbundenen finanziellen Risiken zu bewältigen und sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Ausfallentschädigungen: Eine gezielte Unterstützung, die für Kulturschaffende und Kulturunternehmen unerlässlich ist
Seit März 2020 wurden mehr als 7,2 Millionen Franken an Entschädigungen an Kulturunternehmen und -schaffende ausbezahlt. Von den 572 eingegangenen Gesuchen stammten 57% von Kulturunternehmen und 43% von Kulturschaffenden. 87% der bereits bearbeiteten Gesuche haben einen positiven Bescheid erhalten. Diese Finanzhilfen ergänzen die Unterstützung, die über die Erwerbsausfallentschädigungen, Kurzarbeitsentschädigungen und andere gezielte Massahmen gewährt wird. Somit entfallen fast 50% des Gesamtbetrags, den eine Kulturschaffende oder ein Kulturschaffender erhält, allein auf diese Ausgleichsmassahme, bei den Kulturunternehmen sind es sogar 63%. Dieses Unterstützungsangebot war also unerlässlich, um die Freiburger Kulturszene während der Krise am Leben zu erhalten, und erweist sich auch während der teilweisen Wiederaufnahme der kulturellen Aktivitäten als notwendig.
Bis zum Stichtag vom 30. September 2021 (für finanzielle Schäden, die zwischen 1. Mai und 31. August entstanden sind) hat das Amt für Kultur 56 Gesuche erhalten, mit denen insgesamt mehr als 1,6 Millionen Franken beantragt wurden. Nur etwa 30 Gesuche müssen noch bearbeitet werden.
Transformationsprojekte: Kulturunternehmen bei der Anpassung an veränderte Gegebenheiten unterstützen
Der Kultursektor musste sich auf die Einstellung und dann auf die Wiederaufnahme der kulturellen Produktion einstellen. Während der Krise haben sich die kulturellen Praktiken weiterentwickelt. Bereits bestehende strukturelle Schwierigkeiten wurden verstärkt, insbesondere die in der gesamten Schweiz festgestellte wirtschaftliche Unsicherheit vieler Kunstschaffender. Angesichts dieser Herausforderungen wurde eine gezielte Förderung von Transformationsprojekten eingerichtet, um Publikum zurückzugewinnen oder die Kulturunternehmen bei Bedarf umzustrukturieren. Zur Unterstützung der Wiederankurbelung hat der Staat Freiburg bisher mehr als 2,15 Millionen Franken für Projekte bewilligt, was die Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft der Freiburger Kulturszene beweist.
Bis heute sind beim Amt für Kultur 79 Finanzhilfegesuche für Transformationsprojekte eingegangen. Insgesamt wurden mehr als 2,15 Millionen Franken für 40 Projekte (50,5%) bereitgestellt. Dank dieser Unterstützung konnten beispielsweise ein Projekt für eine Freiburger Plattform und Kulturagenda, ein Projekt zur Unterstützung und Begleitung der Kulturschaffenden im Bereich der Administration und der sozialen Sicherheit sowie ein Kulturvermittlungsprojekt, das die sechs wichtigsten Konzertlokale für zeitgenössische Musik in Freiburg vereint, ins Leben gerufen werden. Alle geförderten Projekte zielen darauf ab, den Kultursektor zu stärken, von den Kulturschaffenden über die Kulturstätten bis hin zum Publikum: Dies erfolgt namentlich mit einer Reihe innovativer Projekte, die den Zugang für die Öffentlichkeit, die Kulturvermittlung und die Verlagerung der Kultur (Digitalisierung, Rundfunk, Kultur in Institutionen usw.) betreffen, sowie mit verschiedenen Initiativen für die gegenseitige Nutzung von Material und Kompetenzen unter Kulturunternehmen im Hinblick auf die Optimierung der Ressourcen und Netzwerke.
Bis zum Stichtag vom 10. Oktober 2021 hat das Amt für Kultur 20 Gesuche erhalten, mit denen insgesamt mehr als 1,5 Millionen Franken beantragt wurden (diese Zahlen sind in den vorgelegten Statistiken nicht enthalten).