Nach der Ausschreibung eines einjährigen Aufenthalts im Atelier «Jean Tinguely» in der Cité internationale des arts in Paris ausgeschrieben hatte, fiel die Wahl der Fachjury einstimmig auf Line Rime, welche die Jury mit ihrem Projekt überzeugt hat. Als Illustratorin, die in verschiedenen Bereichen wie Online-Magazinen (Femina, Kultz Online Magazine), visueller Identität (Radio 3FACH), politischen Kampagnen (PS Bex) usw. tätig ist, wird sich Line Rime in Paris auf ein langfristiges künstlerisches Forschungsprojekt konzentrieren, indem sie ein Storyboard und Panels für die Herausgabe eines Comics erstellt. Im Mittelpunkt dieses Comics werden heterogene Charaktere stehen, der Schicksale miteinander verflochten sind. Line Rime möchte die Welt von heute mit ihren Sorgen und Fragen anhand von persönlichen wie auch generationenübergreifenden Geschichten erzählen. Sie möchte ihre Leserinnen und Leser anregen, über gesellschaftspolitische Themen nachzudenken, die durch die alltäglichen Schwierigkeiten und Probleme ihrer Figuren veranschaulicht werden. Auf formaler Ebene wird sie sich vom digitalen Zeichnen abwenden und mit Farbstift und Ecoline (Wasserfarbe) arbeiten und dabei neue Arten des Zeichnens ausprobieren.
Nach der Matura am Kollegium Heilig Kreuz studierte Line Rime (1994 in Freiburg geboren) an der Luzerner Hochschule– Design & Kunst, wo sie 2018 ihren Bachelor-Abschluss machte. Danach startete sie als freischaffende Illustratorin mit zahlreichen Projekten und Aufträgen in der Schweiz, insbesondere für Verlage und Unternehmen. Ihr Projekt «Interglas, Vordertür» wurde vom Migros-Kulturprozent, der Casimir Eigensatz Stiftung sowie der Regionalkonferenz Kultur Region Luzern (RKK) unterstützt. Ihre Illustration «Crisis» wurde bei den World Illustration Awards auf die Nominierungsliste in der Kategorie «Exploration» gesetzt. Ihre Bachelorarbeit «Entracte» wurde ebenfalls für den Alumni-Förderpreis der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern nominiert.
Das Pariser Künstleratelier «JeanTinguely», Freiburger Künstlerresidenz
Im Jahr 1985 erwarben der Kanton und die Stadt Freiburg gemeinsam ein Atelier in der Cité internationale des Arts, Rue de l’Hôtel-de-Ville, im Zentrum von Paris. Der ungefähr 35 m2 grosse Wohn- und Arbeitsraum erhielt den Namen «Atelier Jean Tinguely». Im Komplex der «Cité internationale des Arts» stehen auch Gemeinschaftsräume zur Verfügung (z.B. Ateliers für Druck, Keramik oder Fotographie sowie Übungsräume für Musik). Die Cité fördert die Vernetzung und den Austausch von Ideen und Erfahrungen unter Kunstschaffenden aus der ganzen Welt. Für die Ausschreibung des Ateliers, das von professionellen Kunstschaffenden genutzt werden kann, sind Stadt und Kanton abwechselnd zuständig.