Nach der Ausschreibung eines sechsmonatigen Künstleraufenthalts im Berliner Atelier "im Wedding" sind beim Amt für Kultur vier Kandidaturen eingegangen. Die Jury entschied sich schliesslich einstimmig für Régine Gapany, wobei insbesondere die Qualität ihrer künstlerischen Arbeit sowie die Kohärenz und Stimmigkeit ihres Projekts den Ausschlag gaben. Die Fotografin wird ihren Aufenthalt in Berlin nutzen, um sich vertieft mit dem Textilfotodruck zu befassen. Sie wird zuerst eine Fotoreportage zu den Fassaden und Fenstern in Berlin machen, in denen sich die kulturelle Vielfalt einer Stadt zeigt. Anschliessend will sie in Zusammenarbeit mit Druckern und Fachleuten eine Auswahl von Fotos auf Secondhand-Stoffe drucken. Ausserdem wird sie sich von den Berliner Museen inspirieren lassen und eine Inszenierung mit etwa fünfzehn Werken gestalten, die sie nach ihrer Rückkehr in der Schweiz ausstellen möchte. Diese Arbeit bietet ihr die Möglichkeit, das zeitgenössische Bild in unserer Gesellschaft zu hinterfragen.
Régine Gapany ist 32 Jahre alt und wohnt in Bulle; sie absolviert bei der Zeitung La Gruyère in Bulle ein journalistisches Praktikum. Nach einem Bachelorabschluss in Kommunikationswissenschaft und in Religionswissenschaft an der Universität Freiburg setzte Régine Gapany ihre Ausbildung in der Fotografie fort und erwarb an der Berufsfachschule in Vevey ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis. Sie führt regelmässig Fotoaufträge aus und wurde 2014 an der Kollektivausstellung ""Bulle - Eine Stadt im Focus"" im Greyerzer Museum in Bulle mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.
Das Berliner Atelier "im Wedding" des Kantons Freiburg
Seit 2011 verfügt der Kanton Freiburg über das Berliner Künstleratelier, das sich in einem alten Industriegebäude im Viertel Wedding befindet, nördlich angrenzend an Berlin Mitte. Der Gebäudekomplex wird von einer Berliner Künstlergenossenschaft bewirtschaftet und ausschliesslich künstlerisch genutzt.