Kontakte mit der anderen Sprachgemeinschaft und das Entdecken ihrer Kultur sind feste Bestandteile des auf konkrete Aktivitäten ausgerichteten Fremdsprachenunterrichts. Sie bieten den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, das im Schulunterricht Gelernte in der Praxis anzuwenden und so zu vertiefen. Die Klassenpartnerschaften für die Klassen der 10H, die in den französischsprachigen OS des Kantons bereits früher eingeführt wurden, sind seit dem Schuljahresbeginn 2016/17 auch für die deutschsprachigen OS obligatorisch. Um die Organisation dieser Klassenpartnerschaften zu erleichtern, wird den davon in erster Linie betroffenen Lehrpersonen der L2 eine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Diese zweisprachige Plattform bietet Anleitungen (Checklisten) zum möglichen Vorgehen, praktische Hilfsmittel (z. B. Musterbriefe an die Eltern oder die Partner) und eine Reihe von Aktivitäten, die vor, während oder sogar nach dem Austausch in der Schulklasse durchgeführt werden können. Zudem gibt es auch eine Rubrik für bereits durchgeführte Projekte. Die neue Plattform begünstigt den Austausch von guten Praktiken unter den Lehrpersonen und kann somit als Anreiz dienen.
Laut den Ämtern für obligatorischen Unterricht wird diese Internetplattform auch für das Sprachenlernen im Allgemeinen Vorteile bringen: Denn dank der Klassenpartnerschaften können die Schulen, die dies wünschen, weitere Austauschprojekte auf allen Stufen entwickeln. Zudem können auch die Lehrpersonen anderer Fächer dieses Angebot nutzen, um zweisprachige Unterrichtsprojekte zu planen.
Selbst wenn die Freiburger Schule gemäss der Austauschstatistik 2015/16 der Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit die Rangliste der Einzel- und der Klassenaustausche anführt, wird die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport die Förderung des Sprachenlernens und vor allem das Erlernen der Partnersprache weiterführen. Das am 1. August 2016 in Kraft getretene Reglement zum Schulgesetz enthält mehrere Bestimmungen, die den Weg für einen weiteren Ausbau ebnen. Es ergänzt so das kantonale Konzept für den Sprachenunterricht. Zudem wurde auch Kontakt mit Movetia aufgenommen, der Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bereich der Sprachen, um die Zusammenarbeit noch zu verstärken. Diese Agentur hat das Engagement des Kantons Freiburg besonders begrüsst: www.movetia.ch
12. partnersprachliches Schuljahr
Das 12. partnersprachliche Schuljahr ist ein Angebot für Schüler und Schülerinnen, die ihre letzte Schulstufe der obligatorischen Schulzeit beendet haben und ihre Kenntnisse in der Partnersprache vertiefen möchten (Französisch für Deutschsprachige, Deutsch für Französischsprachige). Während dieses Schuljahres werden die Schüler oder Schülerinnen in Klassen des letzten Schuljahres in die gleiche Abteilung respektive den gleichen Klassentypus eingegliedert. Der Schüler oder die Schülerin kann also das letzte Schuljahr der obligatorischen Schule in einer Schule der anderen Sprachgemeinschaft des Kantons Freiburg oder eines anderen Kantons, der eine der geltenden Vereinbarungen unterzeichnet hat, besuchen. Für die Unterbrin-gung sind drei Varianten möglich: Tägliche Heimkehr nach Hause, der gegenseitige Austausch und Unterkunft in einer Gastfamilie. Denis Marchon übernimmt neu die Koordination des Sprachaustausches. Er unterrichtet derzeit Deutsch, Geschichte und Geografie an der OS Saane West in Avry-sur-Matran und wird Nachfolger von Bernard Dillon, der in Pension gehen wird. Der neue Koordinator für den Sprachaustausch wird sein Amt am 1. September 2017 antreten.
Integrierter zweisprachiger Unterricht
Beim integrierten zweisprachigen Unterricht werden in einigen Fächern Unterrichtssequenzen in der Partnersprache (L2 Deutsch oder Französisch) durch die reguläre Lehrperson erteilt. Dieses Angebot kann wöchentlich variieren. Im Kanton Freiburg umfasst diese Form des Unterrichts die Angebote von Unterrichtssequenzen in der Partnersprache und die Bildung zweisprachiger Klassen
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Unterrichtssequenzen in der Partnersprache: In der 1H und 2H handelt es sich um Aktivitäten, die in der Partnersprache angeleitet werden; später ab der 3H bis zur 11H können ganze oder partielle Sequenzen in der L2 unterrichtet werden (Deutsch im französischsprachigen, Französisch im deutschsprachigen Kantonsteil). So möchte man die Lehrpersonen ermutigen, die Partner¬sprache in anderen Fächern und nicht nur im spezifischen Fremdsprachenunterricht einzusetzen.
In einer zweisprachigen Klasse werden die schulischen Aktivitäten oder Fächer während des gesamten Schuljahres in der Partnersprache (je nach Sprachregion Französisch oder Deutsch) unterrichtet. Diese Form des Unterrichts wird derzeit in mehreren Klassen im 3. Zyklus angeboten. An der OS können alle 3 Klassentypen von diesem Angebot profitieren (Sekundarklassen, Realklassen, Progymnasialklassen).
Sprachenlernen - Sprachaustausch
Kontakte mit der anderen Sprachgemeinschaft und das Entdecken ihrer Kultur sind feste Bestandteile des Fremdsprachenunterrichts. Sie bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das im Schulunterricht Gelernte in der Praxis anzuwenden und damit zu vertiefen. Um die Organisation der Klassenpartnerschaften, die künftig für die Klassen der 10H obligatorisch sind, zu erleichtern, steht den Lehrpersonen nun eine Internetplattform zur Verfügung. Neben der Möglichkeit eines 12. partnersprachlichen Schuljahres wird auch der integrierte zweisprachige Unterricht im Kanton mit neuen Angeboten in den OS weiter ausgebaut. Movetia, die Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität, begrüsst dieses Engagement der Freiburger Schule.
Veröffentlicht am 22. Mai 2017 - 14h00
Herausgegeben von Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten
Letzte Änderung: 22.05.2017 - 14h00