Derzeit wurden 31 Bewohnerinnen und Bewohner sowie sechs Mitarbeitende des Pflegeheims Siviriez positiv auf Covid-19 getestet. Zwei Personen wurden ins Spital eingewiesen. Ein paar Testergebnisse stehen noch aus. Eine Familie einer betagten Person steht unter Quarantäne. Die getesteten Personen haben sich letzte Woche mit dem Virus angesteckt; mit einer Hospitalisierung aller erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner hätte die Ansteckungskette nicht unterbrochen werden können.
Die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) und das Kantonsarztamt (KAA) stehen seit der Meldung der positiven Tests am letzten Sonntag in ständigem Kontakt mit der Einrichtungsleitung und dem Oberamtmann des Glanebezirks.
Die GSD hat seit Sonntag verschiedene Massnahmen getroffen:
> vorübergehender Besuchsstopp (ausser in Ausnahmesituationen, wie z. B. Lebensende);
> kollektive Quarantäne für Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen, wobei Letztere jedoch weiterhin in der Einrichtung arbeiten können;
> Beratung durch das mobile Pflegeteam des KAA und Besuche vor Ort;
> Bewilligung für die Anstellung von zusätzlichem Personal und Hilfe bei der Personalrekrutierung für das Pflegeheim, da die Rekrutierung schwierig ist;
> Zusammenarbeit mit dem HFR für die Hospitalisierungen (zur Erinnerung: Hospitalisierungen werden bei medizinischer Notwendigkeit mit Zustimmung oder Patientenverfügung angeordnet);
> Bereitstellung von psychologischer Unterstützung für das Personal durch das mobile Team für psychosoziale Notfälle (EMUPS);
> Möglichkeit der medizinischen Unterstützung für den Heimarzt.
Der Gesundheitszustand der Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner ist stabil und wird regelmässig überwacht. Personen, die auf Akutpflege im Spital angewiesen sind, werden – unter Berücksichtigung ihrer Zustimmung oder der Patientenverfügung – ins Spital eingewiesen. Der Ansteckungsherd konnte noch nicht identifiziert werden.
Am Dienstagmorgen wurden dem Oberamtmann des Glanebezirks und der Pflegeheimleitung zwei Vorschläge gemacht: Verlegung der positiven Personen in eine freie Abteilung des HFR Meyriez-Murten (rund 15 Plätze) oder Unterstützung bei der Errichtung einer Corona-Abteilung innerhalb des Pflegeheims, mit Hilfe des Zivilschutzes und pflegerischer Unterstützung. Die Versorgung am HFR Meyriez-Murten wäre durch einen Teil der Mitarbeitenden des Pflegeheims und im Rahmen des Möglichen (Rekrutierung schwierig) sowie durch zusätzliche pflegerische Unterstützung garantiert. Diese schwer umsetzbaren Vorschläge sind jedoch in Anbetracht der grossen Anzahl an Betroffenen nicht mehr aktuell. Die Versorgung erfolgt vor Ort und bei Bedarf im Spital.
Corona-Abteilung steht zur Diskussion
Derzeit wird diskutiert, ob für infizierte Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheimbewohner generell eine Corona-Abteilung am HFR Standort Billens errichtet werden könnte. Dies wäre jedoch erst ab Oktober möglich.
Die GSD und das KAA fordern die Pflegeheimbesucherinnen und -besucher auf, grösste Vorsicht walten zu lassen und betonen, wie wichtig das Maskentragen und die strenge Einhaltung der Schutzmassnahmen bei engem Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern sind: Es geht um deren Sicherheit!