Die für in- und ausländische Züchter, aber auch das breite Publikum bestimmten Veranstaltungen finden seit 1999 im Espace Gruyère statt. 1971 verfolgte die erste Expo Bulle das Ziel, «die Entwicklung der Viehzucht im Kanton Freiburg nach erfolgten Einkreuzungen aufzuzeigen» (www.expobulle.ch).
Heute ist Bulle ein wichtiger Schweizer Pol für Viehschauen. Bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert hatten die Buller Märkte und Messen, vor allem der Dionysmarkt, zahlreiche Aussteller und Käufer von weither angezogen. Andere Städte des Kantons hatten ihre eigenen Viehmärkte, deren Ursprünge ins Spätmittelalter zurückführen. So besass Romont weitum bekannte Märkte für Pferde, Gruyères für Fohlen, Freiburg und Bulle für Kälber und Kühe, Estavayer für Kühe und Schweine. Bis in die 1940er-Jahre wurden in der Rosenstadt Tiere ausgestellt. Als die Händler die Bauernhöfe zu besuchen begannen, gingen mehrere alte Viehmärkte ein.
Die Viehschauen von Bulle stehen in der Nachfolge dieser Märkte und sind im Kanton Freiburg fest verwurzelt, wo man im Gegensatz zur übrigen Schweiz im späten 19. Jahrhundert Vieh exportierte (www. foire.ch). Im frühen 21. Jahrhundert zeugen sie von der geglückten Verbindung von Wettbewerbsfähigkeit, Marketing, Genetik und Tradition, wobei auch das Show-Element nicht fehlen darf, wenn es um die Krönung der «Schönheitsköniginnen» geht.
Anmerkungen
Die Zuchtgenossenschaften des Kantons veranstalten mehr oder weniger wichtige Ausstellungen; so organisiert zum Beispiel der Club Red-Holstein de la Gruyère, der seit 1999 besteht, die La Gruyère Expo.
Text : Florence Bays
Übersetzung : Hubertus von Gemmingen
Für weitere Informationen
- MOTTAZ, Didier: Fribourg : La foire au bétail à la planche supérieur vers 1902, Carnet d'archives des foires suisses.