Rabenvögel können Schäden im Kulturland verursachen. Was tun?
Frisch gesäte Sommergetreide- und Maiskörner, auflaufende Keimlinge und Salatsetzlinge sind besonders beliebt. Auch Siloballen werden manchmal zerhackt.
Aufgrund der hohen Bestände und der komplexen Sozial- und Raumstruktur ist eine Regulation nicht möglich. Die nachstehend vorgeschlagenen Massnahmen haben viel mehr zum Ziel, die Schaden stiftenden Vögel zu vergrämen. Für eine erfolgreiche Schadensbekämpfung ist meist eine Kombination von mehreren Methoden unumgänglich. Damit kein Gewöhnungseffekt auftritt, sollen die Massnahmen jeweil nur während der für die Kultur kritischen Periode angewendet werden.
Anbautechnik
Der Saatzeitpunkt so zu wählen, dass die Temperatur für eine rasche Keimung gegeben ist. Es sollten möglichst wenige Körner oder Samen an der Oberfläche liegen, da diese die Vögel auf die Nahrung aufmerksam machen. Maiskörner sind möglichst tief zu säen. Das Erhöhte Nahrungsangebot durch Pflügen und Eggen lockt Krähen an. Darum sollte zwischen Bodenbearbeitung und Aussaat ein Zeitraum von 1 bis 2 Tagen liegen.
Elektronisches Vogelabwehrsystem
Das Flip-Flop ET2F-System besitzt eine doppelte Scheuchwirkung. Einerseits löst es dank periodisch hochschnellenden Seilen mit angehängten Scheuchebändern einen optischen Schreck-Effekt aus. Andererseits erzeugt es durch Abspielen von Warn- und Angstschreien einen akustischen Scheuch-Effekt. Bezug: Vogelabwehr Zuber, Aeschenstrasse 21, 8873 Amden, www.vogelabwehr.ch. Ein komplettes akustisches Abwehrsystem "AVILEC S" kann bei der Firma www.avicontrole.fr bestellt werden
Einsatz von Gasballonen
Gasballone mit einem Durchmesser von mindestens 75 cm sind an 20 bis 30 m langen Leinen zu befestigen und über dem Feld anzubringen. Die Wirkung erstreckt sich über mehrere Tage. Pro Hektare werden 1 bis 5 Ballone empfohlen. Die Kosten variieren zwischen Fr. 12.- und Fr. 36.- pro Ballon. Bezug: Ballon-Müller Diffusion Sàrl, 1029 Villars-Ste-Croix. Besonders effizient scheinen die Abwehrballone der Firma www.avicontrole.fr zu sein (ballon effaroucheur "terreur")
Aufgehängte CDs
Das Aufhängen von CDs zeigt besonders bei Sonnenschein eine gute Wirkung.
Plastikbänder
Das Anbringen von farbigen Plastikbändern 80 bis 100 cm über dem Boden und in Abständen von höchstens 2 m ist während 1 bis 3 Tagen wirksam. Diese Methode ist für kleine Felder und im Obstbau geeignet.
Knallpatronen
Knallpatronen zeigen nur eine kurze Wirkungsdauer. Diese Methode ist in bewohnten Gebieten ungeeignet, da der Lärm auch Anwohner stören kann. Bezug: Alois Kaufmann, Landwirtschaftliche Geräte, 9308 Lömmenschwil
Aufhängen von toten Krähen & Vogelscheuchen
Das Aufhängen toter Krähen hält Artgenossen nur für kurze Zeit von den Feldern ab, dafür erweckt es umso mehr die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung und stösst auf wenig Sympathie. Am effizientesten ist die Methode, wenn die Krähe auf dem Schadenfeld erlegt wurde. Die Vogelscheuche dagegen ist bedeutend sympathischer, aber nicht wirksamer. Letztere soll erst beim Auftreten von Schäden aufgestellt werden, ansonsten gewöhnen sich die Vögel zu schnell daran.
Rupfen von toten Krähen
Das Rupfen von toten Krähen auf dem zu schützenden Feld hat einen grösseren Abschreckungs-Effekt als das Aufhängen toter Vögel, da es auf das Vorkommen eines Raubvogels deutet. Aber auch hier dauert die Wirkung nur wenige Tage. Abschuss von Krähen Durch Abschüsse wird der Bestand der Rabenkrähen nicht markant beeinflusst. Abschüsse haben aber eine, wenn auch zeitlich beschränkte, abschreckende Wirkung. Der Abschuss von Rabenkrähen ausserhalb der Jagdperiode ist bewilligungspflichtig.
Schutz von Siloballen und Silostöcken
Der beste Schutz besteht darin, die Siloballen und -stöcke nicht an exponierten Stellen zu lagern. Ist dies nicht möglich, sind die Ballen oder der Stock mit einem unter Strom stehenden Maschengitterdraht zu überdecken. Als Distanzhalter zwischen dem Maschengitterdraht und den Siloballen bzw. dem Silostock können Strohballen verwendet werden.
Download
Link zu den anderen Seiten des Amts
Kontakt zum Thema
Ansprechperson: Adrian Aebischer
Amt für Wald und Natur
Sektion Fauna, Jagd und Fischerei
Route du Mont Carmel 5
1762 Givisiez
Tel. 026 305 23 67
Email