Die Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern arbeitet unter anderem für die Überwachung der Nutztiere mit mehr als 40 Landwirtschaftsbetrieben zusammen. Seit fast einem Jahrzehnt kommen die Studentinnen und Studenten der Veterinärfakultät in Bern nach Posieux, um sich mit den Managementtechniken der Kuh- und Kälberherden des Betriebs des Landwirtschaftlichen Instituts des Kantons Freiburg Grangeneuve betraut zu machen. „Wir wollen unsere Präsenz im Netzwerk Adalus, welchem unter anderem Agroscope, Grangeneuve und die Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern angehören, verstärken", betont Michèle Bodmer vom Departement für klinische Veterinärmedizin der Universität Bern.
Grangeneuve öffnet mit seinem Bio-Schulbauernhof in Sorens den Veterinärstudentinnen und -studenten die Tore und gibt ihnen die Möglichkeit einer Herdenüberwachung. Die Herde besteht aus 80 Kühen, welche hauptsächlich der Rasse Holstein angehören. Die regelmässige Herdenüberwachung ermöglicht es, bei der saisonalen Kalbung sowie bei der Fütterung der Kühen und Kälber präventiv zu wirken. Die Herde in Sorens dient zudem als Arbeitsgrundlage für die angehenden Tierärztinnen und Tierärzte (Fruchtbarkeits- und Fütterungsmanagement).
Ende Mai reist die australische Tierärztin Lena Jürgensen, Spezialistin für Tierakupunktur, extra in die Schweiz, um einen Kurs zu geben. Es handelt sich um eine Premiere in der Schweiz. Bei ihren Vorführungen wird sie sowohl mit Kühen als auch mit Kälbern arbeiten. Die Komplementärmedizin für Nutztiere ist im Aufschwung. Die Versuche in unserem Land zielen insbesondere darauf ab, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren. Grangeneuve und sein Milchbetriebsnetz ReLait haben in Zusammenarbeit mit Vetsuisse ein Projekt zur Reduktion von Antibiotika in der Milchproduktion lanciert.