Die soziale Integration läuft für ausländische Familien, die sich im Kanton Freiburg niederlassen möchten, nicht immer reibungslos ab. Sicher, sie erhalten Infomaterial vom Kanton und von der Gemeinde, doch sie würden auch gerne auf «ortskundige» Unterstützung zählen können, z. B. um ein Formular durchzugehen, einen kulturellen Ausflug zu organisieren oder den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen. Das Problem: Ohne lokales Netzwerk ist es nicht immer einfach, Kontakte zu knüpfen.
Im Bewusstsein dieser sozialen Herausforderungen haben das JRK und der eritreische Verein Hiwot im Rahmen der Bildungslandschaften der Stadt Freiburg im 2015 das Projekt DESTA (Tigrinisch für Glück) ins Leben gerufen. Es will die Integration und die Chancengleichheit von Familien mit Migrationshintergrund im Kanton Freiburg fördern. Zu diesem Zweck besuchen junge Freiwillige das ganze Jahr hindurch jede Woche eine Migrantenfamilie, um einen kulturellen Ausflug zu machen, den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen, Unterstützung in bestimmten administrativen Belangen zu leisten und ganz allgemein eine menschliche Beziehung aufzubauen. Das JRK und Hiwot kümmern sich um die Rekrutierung und die Schulung der Freiwilligen, geben ihnen aber auch Antworten auf die vielen Fragen, die sie sich im Rahmen ihrer Tätigkeit stellen.
Zurzeit kommen jedes Jahr rund 50 Familien in den Genuss der wöchentlichen Besuche der Freiwilligen, bei denen es sich hauptsächlich um Studierende handelt. Allerdings ist die Nachfrage nicht vollständig gedeckt, weshalb die beiden Vereine nun zur Verstärkung der Teams nach neuen Freiwilligen suchen.
Mit einem kurzen Video, das von Take Off Productions produziert wurde, wollen sie neue Personen zum Mitmachen überzeugen; es ist auf den sozialen Netzwerken zu sehen und Teil einer Kommunikationskampagne. Dank einer Zusammenarbeit mit den Ausbildungsstätten und den Schulen der Sekundarstufe II wird das Video ferner den Studierenden des Kantons gezeigt.
Die Besuche bei den Familien mit Migrationshintergrund erleichtern die Kontakte zwischen der Aufnahmegesellschaft und den Neuankommenden im Kanton Freiburg und tragen so zur Umsetzung des Kantonalen Integrationsprogramms (KIP) und der Integrationsagenda Schweiz (IAS) bei. Für die Umsetzung dieser Programme sind die Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusbekämpfung (IMR) und das Kantonale Sozialamt (KSA) gemeinsam zuständig.