Nachdem der Vertrag mit dem bisherigen Leistungsanbieter ausgelaufen war, hat die Kantonspolizei Freiburg beschlossen, das Konzept ihres Personalrestaurants im Kommandogebäude der Kantonspolizei in Granges-Paccot zu überarbeiten. Schnell zeichneten sich für diese nicht öffentlich zugängliche Einrichtung zwei Ziele ab: Eine im Sozialbereich tätige Einrichtung mit Ausbildungs- und Eingliederungszweck engagieren und möglichst lokal arbeiten.
So kam es, dass der ORS Service AG, die sich im Auftrag des Staatsrats des Kantons Freiburg um die Aufnahme, Betreuung und Integration von Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommen (Ausweis F) kümmert, der Betrieb vom «Le Vidocq» anvertraut wurde. Nach knapp zwei Monaten kann man bereits von einem Erfolg sprechen: Die regionalen Produkte und die Zubereitung vor Ort haben die Kundschaft überzeugt.
Aufgrund ihrer einschlägigen Erfahrung mit dem Partyservice «La Salamandre», einem Integrationsprogramm für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich, schafft die ORS Service AG somit ein regelrechtes Ausbildungszentrum, das bis zu fünf Lernende aufnehmen kann. Der bei den Freiburgerinnen und Freiburgern gut bekannte Küchenchef Serkan Varli und die Cheffe de Rang Natascha Gross kümmern sich um die Ausbildung eines Teams, das derzeit aus Personen aus Afghanistan und Somalia besteht.
Aktuell zählt der Kanton Freiburg rund 4000 Menschen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich, darunter etwas mehr als 800 junge Flüchtlinge (Frauen und Männer) zwischen 16 und 25 Jahren, die sich dauerhaft in der Schweiz niederlassen werden. Die Statistiken zeigen: Dank den Massnahmen des Kantonalen Integrationsprogramms (KIP) gelingt es den Flüchtlingen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Hotellerie und Restauration spielen dabei eine tragende Rolle, denn rund 35 % dieser Bevölkerung sind hier tätig.
Die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der ORS Service AG trägt nicht nur zur Unterstützung eines Sektors bei, der stark unter der Corona-Krise leidet, sondern auch zur Erreichung der ambitionierten Ziele der Integrationsagenda Schweiz (IAS); diese sieht vor, dass sich ein Grossteil der Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich ausbildet und auf dem ersten Arbeitsmarkt integriert.