Dickdarmkrebs-Screening, warum?
Dickdarmkrebs ist in der Schweiz die zweithäufigste Krebstodesursache, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. In der Schweiz erkranken jährlich 2400 Männer und 1900 Frauen an Dickdarmkrebs, im Kanton Freiburg sind durchschnittlich 90 Männer und 60 Frauen betroffen, 35 Männer und 27 Frauen sterben daran. Ab 50 Jahren steigt das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken.
Diese Krebserkrankung schreitet im Inneren des Dick- oder des Mastdarms langsam voran, meist ausgehend von kleinen Schleimhautwucherungen, die man Polypen nennt. Mit Früherkennungstests können solche Wucherungen entdeckt und behandelt werden, bevor sie sich weiterentwickeln. Ein Darmpolyp kann sich nach mehreren Jahren zu einem bösartigen Tumor verändern. Davon spürt die betroffene Person die ganze Zeit über nichts. Wird der Polyp entfernt, senkt man das Risiko, dass daraus Krebs entsteht.
Wie wird die Früherkennung im Kanton Freiburg ablaufen?
Ab kommenden Oktober sollen nach und nach sämtliche Freiburgerinnen und Freiburger zwischen 50 und 69 Jahren zum Test eingeladen werden. Zur Einladung gehört eine Informationsbroschüre, in der steht, wie man sich anmelden, die gewünschte Methode auswählen und das nötige Material beschaffen kann. Auf der Webseite https://freiburg.krebsliga.ch/krebs-frueherkennung/frueherkennung-von-darmkrebs/ sind ausserdem alle nützlichen Informationen wie auch Video-Anleitungen zu finden.
Es werden zwei Methoden vorgeschlagen: Ein «Blut-im-Stuhl-Test» (FIT-Test) alle zwei Jahre oder eine Darmspiegelung (Koloskopie) alle zehn Jahre. Die Untersuchungen im Rahmen des systematischen Früherkennungsprogramms sind von der Franchise befreit, die Versicherten müssen nur den Selbstbehalt übernehmen.
Der FIT-Test kann problemlos zum gewünschten Zeitpunkt zuhause durchgeführt werden. Danach wird der Test einfach per Post ins Labor geschickt. Das Test-Set kann online bei der Krebsliga Freiburg bestellt, bei einer Partner-Apotheke bezogen oder bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt angefordert werden. Die nachfolgenden Einladungen erfolgen dann automatisch alle zwei Jahre.
Die Darmspiegelung wird von einer Gastroenterologin oder einem Gastroenterologen vorgenommen. Sie wird von den behandelnden Partner-Ärztinnen und Partner-Ärzten verschrieben, wobei diese ihre Patientinnen und Patienten an die teilnehmenden Magen-Darm-Spezialistinnen und -Spezialisten im Kanton Freiburg weiterverweisen. Die Darmspiegelung muss alle zehn Jahre wiederholt werden.
Engagierte Projektpartnerinnen und Projektpartner
Die systematische Dickdarmkrebsfrüherkennung vereint alle im Kanton aktiven Akteurinnen und Akteure: Ob Hausärztinnen, Gastroenterologen, Apothekerinnen oder Labor-, Logistik- oder Verwaltungsmitarbeitende – sie alle sind fester Bestandteil beim Kampf gegen den Dickdarmkrebs und setzen sich für das Projekt ein. Das Projekt wird im Auftrag der GSD von der Krebsliga Freiburg umgesetzt, vorerst für eine dreijährige Pilotphase. Finanziert wird es von der GSD (250 000 Franken), der Loterie Romande (1 000 000 Franken) und der Krebsliga Freiburg (215 000 Franken). Nach Ablauf der Pilotphase wird das Projekt hinsichtlich seiner dauerhaften Verankerung beurteilt.
Die GSD arbeitet für mehrere andere Präventionsmassnahmen im Gesundheitsbereich mit den Gesundheitsligen zusammen, namentlich: Tabakprävention CIPRET (seit 1999), diabetesfreiburg (seit 2003), systematische Brustkrebs-Früherkennung (seit 2004) und Krebsregister. Ausserdem unterhält sie eine Zusammenarbeit mit dem Mobile Palliative Care Team Voltigo (seit 2013) und mit der Lungenliga (seit 2011).